BUND Landesverband Sachsen

BUND Sachsen für die Rechte von Schäferinnen und Schäfern

21. März 2018 | Landwirtschaft, Lebensräume, Nachhaltigkeit, Naturschutz

BUND Sachsen unterstützt Forderung der Schäferinnen und Schäfer nach Weidetierprämie.

Schafe auf der Weide  (Nordseher / Pixabay / CCO 1.0)

Heute hat der BUND Sachsen in einem Schreiben an Staatsminister Thomas Schmidt die Einführung einer Weidetierprämie gefordert. Mit der Weidetierprämie würde das für Natur und Umwelt wie auch die Landwirtschaft wichtige Gewerbe der Schäferei entschieden unterstützt. Deshalb unterstützt der BUND Sachsen die Forderung der Schäferinnen und Schäfer nach dieser Prämie.

Der Vorsitzende des BUND Sachsen, Prof. Dr. Felix Ekardt, erklärt hierzu: „Hier bei uns in der Lausitz oder auf den Elbwiesen an den Elbdeiche leisten Schafe einen unverzichtbaren Beitrag zur Pflege unserer Kulturlandschaften, zur Biodiversität und zum Hochwasserschutz. Die Schäferei ist eine der letzten, weitestgehend artgerechten Nutztierhaltungen in Deutschland. Doch der traditionsreiche Berufsstand – und mit ihm der Schafsbestand und damit all die angesprochenen Punkte wie Hochwasserschutz und Biodiversität – ist bedroht. Denn allein vom Verkauf der Produkte (Schaf, Milch, Wolle, etc.) können die Schäferinnen und Schäfer nicht leben. Und so droht das Ende der Schäferei. Wir fordern deshalb von Staatsminister Schmidt, sich für die Prämie stark zu machen und sie in Sachsen einzuführen.“

Im Rahmen der ersten Säule der EU-Agrarpolitik könnten bis zu acht Prozent der Direktzahlungen für sogenannte „gekoppelte Prämien“ genutzt werden. Gekoppelte Prämien sind explizit geschaffen worden, um Agrarbranchen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu unterstützen. Deutschland ist bedauerlicherweise der einzige EU-Mitgliedstaat, der das Instrument der gekoppelten Prämien nicht nutzt. Begründet wird dies mit möglichen Marktverzerrungen und der Befürchtung, Begehrlichkeiten bei anderen Agrarbranchen zu wecken.

Ekardt: „Diese Argumente sind schwach. Alle anderen EU-Mitgliedsstaaten nutzen die gekoppelten Prämien bereits. Wenn die Politik nicht handelt, wird es mittelfristig keine Schäferinnen und Schäfer mehr geben. Ihre wichtige Landschafts- und Deichpflege würde wegfallen und dadurch enorme Probleme für Hochwasser- sowie Naturschutz entstehen. Zudem ist die Weidetierhaltung die noch am ehesten artgerechte und für den Klimaschutz akzeptable Tierhaltungsform. Die von Bundes- und Landesregierung bejahten internationalen Umweltpolitikziele im Klima- und Biodiversitätsschutz erfordern, bei der Weidehaltung den Schwerpunkt der Tierhaltung zu setzen – und natürlich insgesamt den Konsum tierischer Nahrungsmittel deutlich zu verringern.“

Wenn die Bundesregierung bis zum 1. August 2018 einen entsprechenden Beschluss nach Brüssel kommuniziert, dann könnten solche Prämien bundesweit ab dem 1. Januar 2019 eingeführt werden.

Link zur Petition:
www.change.org/p/rettet-die-letzten-sch%C3%A4fer-innen-deutschlands-ein-traditionsberuf-am-ende-sch%C3%A4fereiretten

Weitere Informationen:
www.berufsschaefer.de/news/68/7/152/bundesverband-berufsschaefer-fordert-weidetierpraemie

Brief an Staatsminister Schmidt

Pressekontakt:
Felix Ekardt, Tel. 0341 / 49 27 78 66, felix.ekardt(at)bund-sachsen.de

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