BUND Landesverband Sachsen

Sachsen haben es satt

18. Januar 2019 | BUND, Landwirtschaft, Nachhaltigkeit

In Sachsen ist es an der Zeit für eine grundlegende Veränderung der Landwirtschaft.

Die Demonstranten laufen mit dem Banner Wir haben Agrarindustrie satt  (Heidi Enderlein / BUND Sachsen)

 

Mit knapp 100 Teilnehmer*innen fährt der BUND für Umwelt und Naturschutz (BUND) Sachsen am Sonnabend nach Berlin, um dort für eine ökologische Landwirtschaft, für artgerechte Tierhaltung, für Klimagerechtigkeit und gutes Essen zu demonstrieren. Seit 2011 rufen jährlich mehr als 50 Organisationen unter dem Motto „Wir haben es satt!“ dazu auf, zum Auftakt der weltgrößten Agrarmesse „Grüne Woche" auf die Straße zu gehen.

Felix Ekardt, Nachhaltigkeitsforscher und Vorsitzender des BUND Sachsen: „Wir müssen darüber nachdenken, wie wir leben wollen.“ In Deutschland sei „die Radikalität der 1,5-Grad-Grenze“, die das Pariser Klimaabkommen rechtlich bindend vorgebe, häufig noch nicht angekommen. Um die Erwärmung des Klimas auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, sei aus Sicht des BUND Sachsen „eine deutlich andere Landwirtschaft notwendig. Wir müssen die Stellschrauben der Agrarwirtschaft verstellen: keine fossilen Brennstoffe mehr, weniger tierische Nahrungsmittel und weniger bis gar kein Einsatz von Pestiziden“, sagte Ekardt. Die heutige Anhörung zum Thema „Weidetierhaltung in Sachsen retten“ vor dem sächsischen Landtag belege: „Der Wunsch nach Veränderung ist da. Wenn schon Tierhaltung, dann Weidetierhaltung, ökologisch und aus Tierschutzgründen. Die Menschen sehen, dass der bereits stattfindende Klimawandel und die damit einhergehenden Biodiversitätsverluste sowohl für sie selbst existenziell als auch volkswirtschaftlich potenziell verheerend zu werden drohen“, sagt Ekardt. „Wenn wir die Vielfalt erhalten und damit auch unser eigenes Überleben sichern wollen, müssen wir der Natur wieder Raum geben. Dafür gehen wir am Sonnabend in Berlin auf die Straße.“

Die Dürre des vergangenen Sommers hat den Landwirten im Freistaat Sachsen einen Schaden von mehr als 300 Millionen Euro verursacht. Ein Teil der Kosten wird aus Bundes- und EU-Mitteln gezahlt. Außerdem erhalten sächsische Bauern jährliche EU-Förderungen von insgesamt 244 Millionen Euro. Das Geld wird pro Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche gezahlt – unabhängig davon, was auf dieser Fläche angebaut wird. Der BUND Sachsen setzt sich dafür ein, dass für eine Förderung nicht primär die Quantität, sondern die Qualität der auf sächsischen Äckern gewachsenen Produkte zählt.

Weitere Informationen:
www.bund-sachsen.de/landwirtschaft

Pressekontakt:
Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, Tel. 0341/ 49 27 78 66, felix.ekardt(at)bund-sachsen.de

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