BUND Landesverband Sachsen

Fachtagung "Pestizidfreies Sachsen"

Bei unserer Tagung stand ein vielseitiges Programm auf der Tagesordnung, das sich sowohl an Pestizide nutzende, wie auch an pestizidfreie Kommunen in Sachsen richtete. Die Tagung war eine gute Möglichkeit, sich mit anderen Kommunen zum Thema Pestizidnutzung und -verzicht auszutauschen.

Immer mehr sächsische Kommunen wollen auf Pestizide verzichten. Rund 30 Vertreter*innen aus den Verwaltungen sächsischer Städte und Gemeinden und des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) nahmen Mitte Januar an der ersten Tagung „Pestizidfreies Sachsen“ des BUND Sachsen teil. Die Tagung fand im Hygienmuseum Dresden statt. 

In Vorträgen erhielten die Teilnehmenden Informationen über die Auswirkungen des Pestizideinsatzes in der Pflege städtischer Grünflächen und in der Landwirtschaft. Hartmut Schwarze, Leiter der Abteilung Naturschutz, Klima, Immissions- und Strahlenschutz beim SMUL hielt ein Grußwort, in dem er den Stand der Bemühungen des Freistaates zusammenfasste. Magnus Wessel, Leiter des Referats Naturschutzpolitik und -koordination des BUND Bundesverbandes, skizzierte den Status Quo der Artenvielfalt. Katrin Anders, Vertreterin der Stadt Wernigerode, warb für das Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ und Matthias Nuß, Leiter der Sektion Lepidoptera am Dresdner Senckenberg-Museum, stellte das sachsenweite Schmetterlings-Projekt „Puppenstuben gesucht“ vor. 

In anschließenden Workshops berieten sich die Teilnehmenden über Alternativen zu Pflanzen- und Insektenvernichtungsmitteln und erarbeiteten sich Handlungsmöglichkeiten für den eigenen Ausstieg. Dresdens Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen leitete die Runde zum Thema „Kommunaler Einfluss auf Pachtflächen“.

„Auf kommunaler Ebene haben wir die Möglichkeit, Dinge ausprobieren, die später Einzug halten können auf eine höhere politische Ebene, weil sich deren Umsetzbarkeit bereits erwiesen hat“, sagte Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen in seiner Eröffnungsrede. Aus Sicht des BUND Sachsen „ist eine deutlich andere Landwirtschaft notwendig. Wir müssen die Stellschrauben der Agrarwirtschaft verstellen: keine fossilen Brennstoffe mehr, weniger tierische Nahrungsmittel und weniger bis gar kein Einsatz von Pestiziden.“ Ein Wandel in der Agrarwirtschaft sei allerdings nicht zu denken ohne ein Handeln der Kommunen: „Wenn die kommunalen Flächen und oft auch noch die kommunal an Landwirte verpachteten Flächen pestizidfrei werden, gibt es eine Chance, zumindest dort die Artenvielfalt zu erhalten, die auf Sachsens Äckern bereits stark geschädigt ist.“
Laut einer Befragung des BUND Sachsen bewirtschaften inzwischen 177 Städte und Gemeinden ihre kommunalen Flächen ohne Pestizide. Die Ergebnisse der Umfrage unter 421 sächsischen Kommunen hat der BUND Sachsen in einer interaktiven Karte veröffentlicht. 

Programm

Teil I: 13:30 Uhr – 15:00 Uhr

Begrüßung: Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt (Vorsitzender des BUND Sachsen e.V.)

Vortrag als PDF

Grußwort: Dr. Hartmut Schwarze (Leiter der Abteilung Naturschutz, Klima, Immissions- und Strahlenschutz beim Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft)

Vortrag: „Status der biologischen Vielfalt und Naturschutzmaßnahmen für den Insektenschutz“, Magnus J.K. Wessel (Leiter Naturschutzpolitik und -koordination beim BUND Deutschland e.V.)

Vortrag: „Vorstellung des Bündnis Kommunen für biologische Vielfalt“, Katrin Anders (Bündnis Kommunen für biologische Vielfalt)

Vortrag: "Puppenstuben gesucht – Blühende Wiesen für Sachsens Schmetterlinge", Dr. Matthias Nuss (Sektionsleiter des Bereichs Schmetterlinge im Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden) 

Vorstellung der Workshops

-Kaffeepause 15:05 Uhr – 15:25 Uhr-

Teil II

1. WS-Phase: 15:25 Uhr – 16:05 Uhr

5 Minuten Wechsel

2. WS-Phase: 16:10 Uhr – 16:50 Uhr

Workshop 1: "Dresden: kommunaler Einfluss auf Pachtflächen", Eva Jähnigen, Umweltbürgermeisterin der Stadt Dresden, Moderation: Magnus J. K. Wessel, BUND Deutschland e.V.

Workshop 2: "Meerane: Kleine Stadt – großes Engagement", Erdmute Tauche, Umweltreferentin der Stadt Meerane, Moderation: Sandra Siebert, BUND Sachsen e.V.

Workshop 3: "Wernigerode: Beispielgebende Projekte für Insektenschutz und Öffentlichkeitsarbeit", Katrin Anders, Projektmanagerin der Stadt Wernigerode, Moderation: Corinna Hölzel, BUND Deutschland e.V.

-Pause-

Teil III: 17:00 Uhr – 18:00 Uhr

Vorstellung der Workshop-Ergebnisse durch die Moderator*innen und Kommunalvertreter*innen der jeweiligen Workshops mit Fragerunde und Schlussrunde

Verabschiedung

Termin

Datum:
11. Januar 2019
13:30 bis 18:00 Uhr

Ort:
Marta-Fraenkel-Saal im Deutschen Hygiene-Museum,
Lingnerplatz 1, 01069 Dresden

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