BUND Landesverband Sachsen

Öko-Tipp: Kompost

03. August 2021

Pixabay/Ben Kerckx

Aus unserer Permakultur-Broschüre: Kompost

Kompost ist eine wichtige Möglichkeit der Bodenverbesserung. Beim Kompostieren können fast alle im Garten anfallenden Stoffe verwertet und wieder zu fruchtbarer Erde gemacht werden. Blattlaub, geschredderte Äste, Grasschnitt, Hühnerkot, gehäckselter Heckenschnitt und Getreidestiele gehören alle in den Kompost. Auch im eigenen Haushalt anfallender Biomüll wie rohe Gemüse- und Obstreste, Blumen und Kräuter oder Tee- und Kaffeesatz, kann auf den Komposthaufen. Ein Kompost ersetzt jedoch nicht die Biotonne. Zitrusfrüchte zum Beispiel bilden schnell Schimmel, deshalb sollten diese in die Biotonne und nicht auf den Kompost. Auch Pflanzen, die mit Pilzkrankheiten befallen sind, sollten in der Tonne entsorgt werden, so Erdbeeren mit Welkekrankheit oder Tomaten mit Braunfäule. Weiterhin dürfen gekochtes Fleisch und Pflanzen, die schon Samen gebildet haben nicht auf den Kompost.

Im Laufe des Jahres wird Material zur Kompostierung in getrennten Behältern gesammelt. Steht genügend Material zur Verfügung, wird der Komposthaufen in einem Zug aufgesetzt. Als erstes wird auf dem Boden zur Belüftung eine etwa 20 Zentimeter hohe Schicht aus Baum- oder Heckenschnitt ausgebracht. Über diese Schicht wird eine feine Schicht, etwa 2 bis 5 Zentimeter, Startermaterial gestreut. Das kann schon reifer Kompost oder Gartenerde gemischt mit Gesteinsmehl, Hühner- oder Pferdemist sein. Das übrige, im Laufe des Jahres gesammelte Material wird dann als weitere ca. 20 bis 30 Zentimeter hohe Schicht drübergelegt. Anschließend gibt es wieder eine 2 bis 5 Zentimeter hohe Schicht Startermaterial. Diese Schichtung wird dann immer wiederholt (eine Schicht gesammelte, organische Materialien und eine Schicht Startermaterial) bis der Kompost ca. 1 Meter hoch ist. Als weitere Starthilfe für den Kompost ist auch das Einbringen von zerkleinerten Brennnesseln oder Beinwell geeignet und ab und an ist es förderlich, den Komposthaufen mit Brennnesseljauche zu gießen.

Bei der Kompostierung wird organisches Material von Bodenlebewesen zu Humus abgebaut. Dieser Vorgang wird als Rotte bezeichnet. Die an der Rotte beteiligten Lebewesen verbrauchen viel Sauerstoff. Besteht unzureichende Belüftung, kommt es zu Sauerstoffmangel und es entsteht Fäulnis. Der Boden, auf dem der Kompost aufgebaut wird, darf deshalb nicht mit Beton oder Folie abgedichtet sein, sonst können Bodenlebewesen nicht zuwandern und durch die Staunässe kann ebenfalls Fäulnis entstehen. Rotte ohne Wasser ist jedoch auch nicht denkbar, deshalb sollte der Kompost gleichmäßig feucht, jedoch nicht zu nass gehalten werden. Um das Austrocknen des Komposthaufens zu verhindern, ist eine günstige Platzwahl entscheidend. Der Kompost sollte einen windgeschützten, halbschattigen Platz unter Bäumen erhalten.

Der fertige Komposthaufen sollte demnach mit einem wasserdurchlässigen Material abgedeckt werden. Das kann z.B. Naturmaterial, wie Laub von Obstbäumen sein. Ist der Kompost aufgesetzt und abgedeckt, wird er stehen gelassen. In den ersten vier bis sechs Wochen findet eine Erhitzung des Komposts durch die darin stattfindenden Prozesse auf ca. 80 Grad Celsius statt. Danach kühlt er wieder auf etwa 40 Grad Celsius ab. Ein Umsetzen des Komposthaufens wird von Fachleuten nach etwa zwanzig bis vierundzwanzig Wochen empfohlen, aber auch ohne Umsetzen ist der Kompost nach etwa neun bis zwölf Monaten reif und fertig, um im Garten ausgebracht zu
werden.

Die gesamte Permakultur-Broschüre könnt ihr hier kostenlos herunterladen:
https://www.bund-sachsen.de/service/publikationen/detail/publication/permakultur-broschuere/

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