BUND Landesverband Sachsen

BUND Sachsen fragt SBO-Chef Heiko Loroff: Wer gibt uns das Recht, künftigen Generationen die Natur zu verbauen?

29. Juni 2017 | Flüsse & Gewässer, Lebensräume, Nachhaltigkeit

Der Chef der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe (SBO), Heiko Loroff, fragt, wer uns das Recht gebe, künftigen Generationen ohne Grund die Transportwege zu verbauen? (Sächsische Zeitung vom Mittwoch) Darauf antwortet der BUND Sachen mit einer Gegenfrage, denn künftige Generationen haben ein Recht auf eine intakte Natur und Umwelt, die mit Elbe-Ausbaumaßnahmen just verbaut werden würde.

Der Chef der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe (SBO), Heiko Loroff, fragt, wer uns das Recht gebe, künftigen Generationen ohne Grund die Transportwege zu verbauen? (Sächsische Zeitung vom Mittwoch) Darauf antwortet der BUND Sachen mit einer Gegenfrage, denn künftige Generationen haben ein Recht auf eine intakte Natur und Umwelt, die mit Elbe-Ausbaumaßnahmen just verbaut werden würde.

Felix Ekardt, Landesvorsitzender des BUND Sachsen: „Während wir künftigen Generationen durchaus offenhalten, wie sie ihre Transporte regeln wollen und eben nichts [ver]bauen wollen, bedeutet ein Ausbau der Elbe immer einen Verlust an Naturraum, in einer Zeit, in der entgegen allen politisch-rechtlichen Vorgaben Ökosysteme weiter degradieren und die Biodiversität schwindet. Wir widersprechen Herrn Loroff bezüglich seiner Aussagen zur Elbe-Unterhaltung: Denn tatsächlich haben in den vergangenen 15 Jahren massive Unterhaltungsmaßnahmen an der Elbe stattgefunden. Nur kann Niedrigwasser durch Unterhaltungs- und weitergehende Baumaßnahmen nicht ausreichend erhöht werden. Dennoch sind wir Herrn Loroff für seine Ausführungen dankbar: Er streicht die Bedeutung des Gesamtkonzepts Elbe (GKE) heraus. Jedoch intendiert das GKE eben nicht, dass es zu einem Kompromiss zwischen den Interessen von Hochwasser-, Natur- und Umweltschutz und Wirtschaft kommt, sondern dass Maßnahmen nicht auf Kosten der anderen Ziele erfolgen dürfen. Die Vertiefung der Elbe geht aber in der Regel auf Kosten von Natur- und Umweltschutz – und das lehnen wir ab.“

Der BUND Sachsen rügt in diesem Zusammenhang noch einmal den Bundestagsbeschluss vom vergangenen Donnerstag, der einen Ausbau der Elbe nicht nur auf der sogenannten Reststrecke und einen Staatsvertrag mit Tschechien mit Garantie von Mindesttiefen an einer bestimmten Zahl von Tagen pro Jahr einfordert.

Ekardt hierzu: „Die SBO hat sich nun öffentlich gegen eine Verstaustufung der Elbe als ein technisches Ding der Unmöglichkeit ausgesprochen. Und tatsächlich wissen wir, dass die Transporte schon heute fast ausschließlich auf der Schiene stattfinden. Das sollte verstetigt und die Straße nur noch für „die letzte Meile“ in Frage kommen. Deshalb sollten Ausbaumillionen nicht in einen Hafenausbau, sondern in Erhalt und ggf. Ausbau einer leistungsfähigen Schieneninfrastruktur fließen.“

Der BUND fordert, dass das GKE entsprechend seiner Intention inhaltlich unterfüttert und dann umgesetzt wird, so dass u. a. die Sohlerosion gestoppt und die Elbe in Zukunft wieder zu einem weitaus naturnäheren Fluss wird. Von der SBO wünscht sich der BUND ehrlich zu bekennen, dass sich schon jetzt der Güterumschlag landseitig konzentriere und die Elbe kaum gefragt sei. Der Ausbau eines Güterumschlagzentrums mit Schwerpunkt „Schiene, LKW“ gehört in ein hochwassersicheres Gebiet. So ginge kein Arbeitsplatz verloren, die Elbe könnte ihre Werte für Umwelt und Tourismus entfalten und Transporte könnten dennoch „just in time“ abgewickelt werden.

Pressekontakt:
Prof. Dr. Felix Ekardt, Tel. 0341/ 49 27 78 66, felix.ekardt(at)bund-sachsen.de

Hintergrund:
Die Stellungnahme der Umweltorganisationen zum Gesamtkonzept Elbe finden Sie auf <link typo3 www.gesamtkonzept-elbe.bund.de webs gkelbe de informationen ergebnis _blank>www.gesamtkonzept-elbe.bund.de/Webs/GkElbe/DE/Informationen/Ergebnis/stellungnahme_umwelt.pdf?__blob=publicationFile&v=2 

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