BUND Landesverband Sachsen

Leipzig - Kein Ausstieg aus dem Ausstieg!

20. Juni 2019 | BUND, Kohle, Nachhaltigkeit

Die Stadt Leipzig will offenbar einen Rückzieher machen vom Ausstieg aus der Braunkohle. Noch im Dezember vergangenen Jahres verkündeten die Stadtwerke Leipzig den Ausstieg aus der Fernwärme, geliefert vom Braunkohlekraftwerk Lippendorf. Bis 2023 sollte Schluss sein mit der schmutzigen Wärme.

Tagebau Peres, Kraftwerk Lippendorf Tagebau Peres, Kraftwerk Lippendorf  (BUND Sachsen/David Greve)

Nun rudert die Leipziger Stadtverwaltung augenscheinlich zurück. Nach Informationen und einem Bericht der Leipziger Volkszeitung soll der Aufsichtsrat der Stadtwerke heute über eine Verlängerung des Fernwärmeliefervertrages mit dem Braunkohlekraftwerk Lippendorf bis zum Jahr 2030 entscheiden.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Sachsen fordert die Stadt Leipzig noch einmal auf, bei ihrem Beschluss zu bleiben. „Mit ihrem Beschluss hat die Stadt Leipzig eine wichtige Vorbildfunktion eingenommen hier im Braunkohleland Sachsen. Die Stadt hat die Chance, zu zeigen, dass ein Ausstieg aus der Braunkohle schon lange vor dem von der Kohlekommission vorgeschlagenen Jahr 2038 möglich ist. Um die Erwärmung des Klimas auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, wie es Artikel 2 des Pariser Klima-Abkommens rechtsverbindlich einfordert, ist ein sofortiger Ausstieg aus der Braunkohle notwendig“, sagt Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen. „Die Stadt Leipzig hatte einen mutigen ersten Schritt gemacht. Es wäre schade und schädlich, wenn die Verantwortlichen jetzt Angst vor der eigenen Courage bekommen.“

Der BUND Leipzig und weitere Leipziger Klimaschutz-Gruppen haben heute Mittag eine Kundgebung vor dem Haupteingang des Heizkraftwerk-Nord der Stadtwerke abgehalten. Dort tagte der Aufsichtsrat der Stadtwerke Leipzig, dem die Organisationen ein klares Signal für den Ausstieg aus der kohlebasierten Fernwärmelieferung senden wollten. „Mit dem Kohlekraftwerk Lippendorf hat Leipzig die siebtgrößte CO2-Schleuder Europas vor der Haustür. Die Luftbelastung durch Quecksilber und andere Rauchgase ist enorm und für die Tagebaue sollen noch weitere Dörfer abgebaggert werden", sagt Martin Hilbrecht, Vorsitzender des BUND Leipzig. „Die Klimakrise verschärft sich rasant und es muss auf allen Ebenen schnell etwas passieren. Leipzig hat jetzt die Chance, ab 2023 auf weniger klimaschädliche Wärmeversorgung zu setzen und damit einen echten Beitrag zur Begrenzung der Klimakrise zu leisten.“ Dieser Ausstieg mittels Nicht-Verlängerung der Fernwärmelieferung aus Lippendorf ab 2023 müsse heute durch eine Entscheidung des Aufsichtsrates der Stadtwerke in die Wege geleitet und durch eine Entscheidung des LVV Aufsichtsrates Anfang Juli abgesichert werden.

Mehr Informationen:

www.bund-sachsen.de/braunkohle

www.bund-leipzig.de/service/termine-bund-leipzig/detail/event/kohlestopp-demonstration-des-bund-leipzig-am-2006-vor-den-stadtwerken

Pressekontakt:

Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, Tel. 0341/ 49 27 78 66, felix.ekardt(at)bund-sachsen.de

Martin Hilbrecht, Tel.: 0341-306 53 95, presse(at)bund-leipzig.de

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