BUND Landesverband Sachsen

Lebendige Ufer

Ziel der europäischen Wasserrahmenrichtline (WRRL) ist die Erreichung eines „guten ökologischen oder chemischen Zustands“ bei allen Oberflächengewässern und dem Grundwasser bis zum Jahr 2027. Momentan erfüllen gerade einmal 7 % der Gewässer in Sachsen diesen guten Zustand.

Kommunen sind für die Unterhaltung von kleinen Flüssen und Bächen (Gewässer II. Ordnung) zuständig und müssen daher zum Erreichen der Ziele der sogenannten Wasserrahmenrichtlinie dringend handeln. Wir als BUND Sachsen möchten mit dem Projekt „Lebendige Ufer“ bis zum 31. Oktober 2026 Kommunen bei diesem Ziel unterstützen.

ingenieur-biologische Bauweise Beispiel für ingenieur-biologische Bauweise ©Martin Jehnichen

Wir haben gemeinsam mit sächsischen Kommunen in Strukturwandelregionen ein Modellvorhaben gestartet, um an ausgewählten Gewässerabschnitten mit ingenieurbiologischen Bauweisen „lebendige Ufer“ zu schaffen. Bei Bächen handelt es sich nur allzu oft um lineare und gehölzfreie Gräben, die wie Autobahnen das Wasser schnell aus der Landschaft wegtransportieren und kaum eine ökologische Funktion erfüllen. Im Projekt werden ausgewählte Gewässer durch den Einbau von Weidensetzstangen und deren Austreiben wieder beschattet und eine Gewässereigendynamik im Rahmen der Gewässerunterhaltung initiiert. Manchmal benötigt es keine umfangreichen Renaturierungsmaßnahmen, sondern es ist ausreichend kleinere Initiale zu setzen.  Naturnahe Gewässer sind ein komplexes Ökosystem, bieten Lebensraum für viele bedrohte Arten, halten Wasser in der Landschaft zurück und bilden wichtige Biotopverbundachsen in unserer intensiv genutzten Landschaft. Die Renaturierung von Gewässern ist ein wichtiger Schritt, um den Verlust der Biologischen Vielfalt entgegenzuwirken.

Durch Schulungen der Software für Ingenieurbiologie SOFIE® erlernen Kommunen die Planung der ingenieurbiologischen Bauweisen. Dieses theoretische Wissen wird anschließend in Form von Bauseminaren praktisch gefestigt. Dabei werden in verschiedenen Kommunen in Strukturwandelgebieten Gewässerabschnitte gemeinsam renaturiert. Dialogforen und Fachexkursionen werden als Austauschplattform für Wissens- und Erfahrungsaustausch der Akteur*innen dienen. Eine Fachtagung im letzten Projektjahr rundet das Projekt ab und stellt einen überregionalen Bezug auf ganz Sachsen und Deutschland her. Die Ergebnisse des Projektes werden in einem Handbuch festgehalten. Fachlich wird das Projekt von einem Planungsbüro begleitet.

Haben Sie als Kommune Interesse an unseren Veranstaltungen teilzunehmen oder selbst einen Gewässerabschnitt, den wir bei einem Bauseminar renaturieren können?

Dann melden Sie sich gern bei uns.

Das Projekt „Lebendige Ufer“ wird im Rahmen des Förderprogramms „Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen (KoMoNa)“ durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. Die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH betreut das Förderprogramm als Projektträgerin im Auftrag des BMUV. Weitere Informationen unter www.z-u-g.org/komona

Kontakt

Maxi Weber

Projektreferentin Lebendige Ufer
maxi.weber(at)bund-sachsen.de E-Mail schreiben Tel.: 0351 84 75 44 70

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