Bis zum Start des "Wildkatzensprungs" gab es noch keine flächendeckende genetische Erfassung (Screening) der Wildkatze oder einer vergleichbaren Art in Deutschland. Dies änderte der BUND und baute die erste deutschlandweite Gendatenbank für Wildkatzen auf. Seit 2015 untersucht der BUND Sachsen das Vorkommen der Europäischen Wildkatze in Sachsen. Dabei werden sogenannte Baldrian-Lockstöcke aufgestellt und mit Hilfe von Freiwilligen regelmäßig Haarproben eingesammelt. Diese werden dann vom Senckenberg-Institut Gelnhausen genetisch analysiert und die Ergebnisse ausgewertet.
Aktuell untersucht der BUND Sachsen im Auftrag des Freistaates Sachsen mit Hilfe der Lockstockmethode die Wildkatzenvorkommen im Leipziger Auwald, der Dübener Heide, im Werdauer Wald, der Dahlener Heide und im Vogtland.
Diese Wildkatzen-Inventur ermöglicht es, festzustellen, ob und inwieweit ein Austausch zwischen den Wildkatzen in den isolierten Wäldern stattfindet. Auch Wildkatzenwanderungen können erstmals individuell für einzelne Tiere verfolgt werden. Diese Informationen werden in die Arbeit rund um den Wildkatzenwegeplan einfließen. So kann der BUND besonders bedeutsame Korridorregionen ausmachen.
Darüber hinaus erlauben die Daten auch Aussagen über die genetische Vielfalt des Genpools der Wildkatzen. Genetische Vielfalt ist eine der drei Säulen der Biologischen Vielfalt. Der Aufbau einer Gendatenbank zur Wildkatze stellt somit einen wesentlichen nächsten Schritt zur langfristigen Sicherung der Art Wildkatze und auch der Biodiversität in Deutschland dar.
Der Wildkatze in die Gene geschaut