Forscher*innen haben für den BUND untersucht, welche Wälder sich in Deutschland noch als Lebensraum für die Wildkatze eignen und den Wildkatzenwegeplan erarbeitet. Der Plan dient als Grundlage für länderübergreifende Verbundkonzepte. Er zeigt nicht nur die aktuellen Wildkatzenvorkommen und geeignete Waldgebiete, sondern auch wie diese Wälder deutschlandweit wieder verbunden werden können. Heraus kam ein Generationenprojekt mit der Vision, durch grüne Korridore einen deutschlandweiten Waldverbund zu schaffen.
Der bundesweite Wildkatzenwegeplan wurde auch für Sachsen spezifiziert. Mit der detaillierten Lebensraum- und Korridormodellierung des BUND Sachsen wurde für den Freistaat eine wichtige wissenschaftliche Planungsgrundlage geschaffen. Diese dient in Zukunft als Entscheidungshilfe in der Regionalplanung sowie zukünftig die Umsetzung der "grünen Korridore", gepflanzte Waldverbindungen aus Bäumen und Büschen, anzugehen.
In Sachsen wurden sogenannte Streifgebiete identifiziert. Das sind Waldgebiete, welche für die Wildkatzen besonders geeignet sind. Die vier größten zusammenhängenden Streifgebiete sind die Lausitz, Teile des Vogtlandes, weite Teile des Erzgebirges und die Sächsische Schweiz. Diese vier Streifgebiete könnten jeweils für mehr als 100 Wildkatzen einen Lebensraum bieten.
Das Lebensraummodell zeigt für Sachsen Gebiete an, die aufgrund ihrer Landschaftsausstattung entweder besonders optimal oder besonders ungeeignet als Lebensraum für die Wildkatze sind. Als idealer Lebensraum für die Wildkatze gelten Wälder, fernab von Siedlungen und unzerschnitten von Straßen. Das Lebensraummodell zeigt deutlich, dass die wenigen Lebensräume (dunkelgrün) in Sachsen sehr isoliert und voneinander getrennt sind.
Die Wildkatzenwege zeigen die kürzesten Verbindungen zwischen verbliebenen Waldgebieten an. Insbesondere im Vogtland befinden sich viele wichtige Wanderrouten von Thüringen, Bayern und Tschechien, die in den Norden Sachsens und ins Erzgebirge führen.
