BUND Landesverband Sachsen

Schulprojekttag "Wasserwelten" in Weißwasser

27. September 2022 | Umweltbildung, Klimawandel, Flüsse & Gewässer

 (Thomas Markert, Projektreferent arche nova e.V.)

Wasserwelten in Weißwasser – Grundschüler*innen entdecken die Ressource Wasser

19 Schüler*innen einer dritten Klasse aus Weißwasser durften am 27. September am Schulprojekttag „Wasserwelten“ teilnehmen. „Da vielen nicht bewusst ist, dass die Ressource Wasser knapp ist, haben wir darauf hingearbeitet, dass man sieht, wie man effektiv Wasser einsparen und die Ressource Wasser schützen kann“, erläutert Projektreferent Thomas Markert des arche noVa e.V. das Ziel des Tages.

Wasser, Wasserkreislauf und Wasserverbrauch im Alltag

Mit verschiedenen inhaltlichen Spielen und Aktivitäten, aufgelockert durch viele Bewegungsspiele, wurden die Kinder für das Thema Wasser sensibilisiert.

In einem Quiz wurden Fragen angerissen: Was ist das größte Lebewesen auf der Erde? (weil Lebewesen aus Wasser bestehen) Wie viel Prozent der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt? Wie viel davon ist Salzwasser, wie viel ist Süßwasser und wo ist dieses zu finden? (in großem Maße in den Gletschern) Was wird durch den Klimawandel aus unserer größten Süßwasserreserve? (Salzwasser, weil sie ins Meer fließt) Aber auch witzige Fragen waren dabei, z. B. wie viel Zeit ein Mensch auf dem Klo verbringt. Dabei war es dem Projektreferenten wichtig, den Kindern zu vermitteln, dass am Ende nicht gewinnt, wer die meisten Punkte hat, sondern alle – weil alle etwas dazu lernen.

Danach sollten die Kinder in Gruppen den Wasserkreislauf (Verdunstung, Niederschlag etc.) aufmalen und präsentieren.

Im Anschluss wurde der Wasserverbrauch im Haushalt in zwei Gruppen um die Wette zusammengepuzzelt: Vollbad – 180 Liter, Dusche – 50 Liter, Waschmaschine – 80 Liter, Hände waschen – 2 Liter, Toilettenspülung 6 bis 9 Liter. Es entstand das Protokoll für den deutschen Haushalt mit 120 Litern am Tag.

Im nächsten inhaltlichen Block ging es mit einem Puzzle, Inputvorträgen und kurzen Filmen um den virtuellen (“unsichtbaren”) Wasserverbrauch, der bei 4000 bis 5000 Litern pro Tag pro Person liegt. Dieser entsteht vor allem durch die Herstellung von Produkten, z. B. werden durch eine Tasse Kaffee in der Herstellung 140 Liter Wasser verbraucht. Auch wurden die Folgen des hohen virtuellen Wasserverbrauchs aufgezeigt, z. B. bei der Kleidungsherstellung oder der Kohleverstromung. „Beim unsichtbaren Wasser enstehen ziemlich krasse Zahlen pro Person und Tag, da haben die Kinder schon mit großen Augen geguckt”, berichtet der Projektreferent.

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Mit einer Weltkarte, die in verschiedene Richtungen gedreht wurde, wurden die Kinder zu einem globalen Perspektivwechsel angeregt.

Im Anschluss durften die Kinder „3 Dinge des Glücks“ spielen. Dabei durften die Kinder genüsslich Schokolade essen, und wer die Schokolade am längsten im Mund behielt, bekam noch ein Stück. Dabei sollten sie über Glück nachdenken und drei Dinge aufschreiben, die ihren für das Glück wichtig sind. Die Auswertung ergab: Familie, Freunde, Freizeit wurden am meisten genannt – alles immaterielle Dinge. Bei keiner Antwort bestand eine direkte, zwingende Verbindung zu Wasserverschwendung oder Ressourcenverbrauch.

Als Abschluss durften die Kinder mit dem „Gummibärchenspiel“ nachhaltiges Verhalten erlernen. In Gruppen aufgeteilt durften die Kinder mit gebastelten Booten „um die Welt fahren“ und in den Meeren (Gummibärchen-)Fische fangen. Die Kinder mussten dabei herausfinden, wie viele Fische, die sich in einer bestimmten Quote vermehrten, sie im Spielverlauf aus dem Meer rausholen (oder nicht rausholen) durften, um am Ende nicht mit leergefischten Meeren da zu stehen.

Nachwirken des Tags

Es war rundum ein schöner, lebendiger Tag für die Kinder, sie haben aktiv mitgemacht und konnten auch ihre Ideen einbringen. In den Gruppenarbeiten konnten sie Teamwork erlernen.

Die Lehrerin der Klasse war auch dabei, spielte die meiste Zeit sogar mit und wollte schließlich einige Materialen und Spielanleitungen für den eigenen Unterricht mitnehmen. „Das ist eigentlich für uns das Optimum, wenn wir mit unseren Projektinhalten nicht als Eintagsfliege in so eine Schulklasse gehen. Das macht unsere Arbeit nachhaltig“, freute sich der Projektreferent.

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Das Projekt „Wasserwelten“ wird gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und und Entwicklung.

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