Landkreis Zwickau - Chemnitz
Zwischen Zwickau Ost und Stadtgebiet Chemnitz auf der Suche nach dem Feuersalamander.
Das Vorkommen der Feuersalamander in Sachsen erstreckt sich in den Mittelgebirgslagen zwischen Vogtland und Sächsischer Schweiz. Nach Norden hin verläuft durch den Freistaat die nordöstliche Verbreitungsgrenze der Tiere. Hier wird ihr bevorzugter Lebensraum – schattig-kühle Hanglaubwälder entlang fischfreier Quellbäche – von Tiefland abgelöst. Im Vogtland, westlichen und mittleren Erzgebirge und Erzgebirgsvorland, sind die Vorkommen der Feuersalamander nur noch reliktartig. Richtung Osten, insbesondre in den Zuflüssen zur Elbe, existieren noch größere zusammenhängende Populationen der Tiere.
Sachsen hat besondere Verantwortung für den Feuersalamander. Ihr Erhaltungszustand im Freistaat wird als ungünstig – unzureichend eingestuft. In der Roten Liste Deutschlands wird die Art auf der Vorwarnliste als zurückgehende Art geführt. In Sachsen gilt sie nach Roter Liste als stark gefährdet.
Feuersalamander sind zur Reproduktion an kleine fischfreie Fließgewässer in naturnahen Laubwäldern gebunden, in denen sie ihre Larven ablegen. Jedoch ist dieser Lebensraum zunehmend bedroht durch:
- verrohrte und begradigte Bachläufe
- giftige Einträge der Landwirtschaft in Laichgewässer
- geringes Wasserrückhaltevermögen in der Landschaft führt zum Ausspülen der Larven bei Starkregenereignissen oder zum Trockenfallen der Quellbäche bei Hitzeperioden
- Straßenverkehr führt zur Zerschneidung der Lebensräume
- Waldbewirtschaftung durch den Einsatz schwere Technik bspw. bei der Holzernte
Neben den genannten Faktoren wird der Feuersalamander von einem Hautpilz bedroht - die sogenannte Salamanderpest Bsal (Batrachochytrium salamandrivorans). Dieser Chytridpilz breitet sich zunehmend in Deutschland aus. Er schädigt die Haut der Tiere und führt zum Tod.
Das Feuersalamander-Projektteam arbeitet im engen Austausch mit der Sächsischen Allianz zum Schutz des Feuersalamanders – ein Forschungsprojekt der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, der Universität Leipzig und den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden.
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