BUND Landesverband Sachsen

COP 27: 1,5-Grad-Limit in Gefahr

22. November 2022 | Energiewende, Klimawandel

COP 27: 1,5-Grad-Limit in Gefahr – Sachsen ist gefragt

5 nach 12 Weltkugel Adobe Stock/ canbedone

Dresden. Die Ergebnisse der 27. Weltklimakonferenz zeigen deutlich, dass für die Erfüllung des Pariser Klimaziels jedes Land seinen Beitrag leisten muss. Auch Sachsen muss Verantwortung übernehmen und sein Energie- und Klimaprogramm (EKP) umgehend umsetzen und nachschärfen.

Auch wenn die Einrichtung eines Ausgleichs-Fonds zur Bewältigung der Klimawandelfolgen für ärmere Staaten ein Erfolg ist: Fatal ist, dass wenig konkrete Zahlungsverpflichtungen bestehen und der endgültige Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas nicht erreicht wurde. Es mangelt an einem echten Bekenntnis zum Ende fossiler Energieträger. Zudem beinhaltet die Abschlusserklärung der Konferenz die Aufforderung an die Mitgliedsstaaten, ihre unzulänglichen Klimaschutzpläne anzupassen. Das betrifft auch Deutschland und den Freistaat Sachsen. Der Expertenrat für Klimafragen der Bundesregierung deutlich: Deutschland verpasst seine Klimaziele für 2030. Nun müssen die Bundesländer liefern und entsprechende Maßnahmenprogramme zur Reduktion von Treibhausgasen auf den Weg bringen. Sachsens Energie- und Klima-Programm 2021 (EKP) steckt in der Umsetzung fest. Weiterhin reichen die deutschen und auch die sächsischen Maßnahmen nicht aus, um in kurzer Zeit die fossilen Brennstoffe Gas, Öl und Kohle in sämtlichen Sektoren auf null zu reduzieren. Insbesondere die Stromerzeugung aus Braunkohle hält den Treibhausgasausstoß im Freistaat seit rund 20 Jahren stabil hoch.

Auf der Bundesdelegiertenversammlung des BUND am vergangenen Wochenende in Dresden bekräftigten die Teilnehmenden ihre Unzufriedenheit mit der derzeitigen Klimaschutzpolitik der Ampelkoalition. Professor Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen: „Die rechtsverbindliche 1,5-Grad-Grenze aus dem Pariser Klima-Abkommen lässt uns nicht Zeit bis 2045 oder 2050 mit der Postfossilität, wie die Bundesregierung und die Sächsische Staatsregierung glauben. Insbesondere muss der Kohleausstieg spätestens 2030 abgeschlossen sein, eher früher. Dafür muss Sachsen jetzt konkrete Schritte unternehmen. Und Ministerpräsident Kretschmer muss Schluss machen mit seinen ständigen Versuchen, den raschen Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen auf europäischer und nationaler Ebene zu bremsen.“

Weitere Informationen:

https://www.klima.sachsen.de/treibhausgasmonitoring-22622.html

Analyse des verbleibenden Budgets: www.mdpi.com/2076-3298/9/9/112/htm

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Pressekontakt
Yelena Zimdahl, Referentin für Energiepolitik, yelena.zimdahl(at)bund-sachsen.de, 0176 87936498

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