BUND Landesverband Sachsen

Stellungnahme zum Entwurf des Bebauungsplanes nach § 13 b BauGB „An der Siedlung Beilrode“

05. Juli 2020 | Stellungnahmen

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

die BUND Regionalgruppe Torgau, beauftragt zur Stellungnahme durch den BUND Landesverband Sachsen e.V. nimmt hierzu wie folgt Stellung:

 

Der BUND Torgau lehnt die Umwandlung des Wäldchens im Projekt ab.

 

Begründung:

 

Das ca.3600 qm große „Wäldchen“ soll wegen des Baus eines neuen Eigenheimstandortes umgewandelt werden.

 

Wir schätzen das Wäldchen als eine weitgehend von menschlichen Einflüssen unbelastete Oase in einem ökologischen Gleichgewicht in unmittelbarer Nähe einer schon bestehenden Wohnsiedlung ein.

 

Neben zahlreichen gesunden Bäumen wie Eichen, Ahornbäumen und Kastanien, dominieren die Robinien, die im Zeichen des Klimawandels als anspruchslose „ Honigbäume“ immer mehr als Tankstelle für die bedrohte Insektenwelt an Beachtung gewinnen und  in die Reihe der zukunftsträchtigen Bäume aufrücken.

Auch das vorhandene Totholz bildet keinen „Schandfleck“, sondern einen wichtigen Beitrag zum Erhalt zahlreicher vom Aussterben bedrohter Insektenarten.

 

Das wiederum verbessert die Lebensgrundlage für zahlreiche hier nachgewiesene Vogelarten und andere Höhlenbewohner wie Käuze, Spechte und Fledermäuse.

Neben weiteren Singvögeln, deren Vorkommen auch immer mehr abnimmt, konnten u.a. Meisen, Rotkehlchen und Nachtigallen beobachtet werden.

 

Neben den sichtbaren Tieren bevölkern zahlreiche Erdbewohner das Areal und sorgen für einen humusreichen Boden.

 

Eine Rodung würde somit nicht nur sichtbaren Schaden anrichten, indem seine Nutz- Schutz- und Erholungsfunktion beseitigt würde, sondern auch ein gewachsenes unsichtbares Ökosystem mit seinen „Bewohnern“ für immer vernichten.

Neben der dargestellten Tierwelt trifft das Gleiche für die vorhandene Pflanzenwelt zu.

 

Außerdem ist der vorgesehene Standort der Wohnsiedlung auch aus der Sicht des Verlustes wertvoller Ackerfläche durch Umwandlung in Bauland kritisch zu betrachten.

 

Das Projekt ist aus den dargelegten Fakten weder klimafreundlich noch wirkt es dem Insektensterben entgegen, und es ist erfreulich, dass ein großer Teil der Bevölkerung es ablehnt und auch öffentlich bekundet!

 

Es liegt, in unserer Verantwortung, unserer nachfolgenden Generation eine intakte lebenswerte Umwelt zu hinterlassen, dazu gehört als kleiner Baustein auch der Erhalt des „Wäldchens“ in Beilrode!!

 

Gottfried Kohlhase, NABU, schließt sich der Stellungnahme an.

 

Mit verBUNDenen Grüßen

 

Karin Noack
Vorsitzende RG Torgau

 

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