BUND Landesverband Sachsen

BUND-Fachtagung: Stand und Perspektiven der Braunkohle im Süden von Leipzig

04. November 2016 | Energiewende, Kohle

Der BUND Sachsen hat eingeladen zu seiner ersten Fachtagung über Stand und Perspektiven des Braunkohleabbaus im Süden von Leipzig – und fast alle waren da: Vertreter der Regierungsparteien sowie der Opposition, der MIBRAG, aus Umwelt- und Naturschutzverbänden und den angrenzenden Gemeinden.

Plakat mit Ankündigungstext zur Tagung und Foto des KKW Lippendorf  (BUND Sachsen / BUND Sachsen)

Der BUND Sachsen hat eingeladen zu seiner ersten Fachtagung über Stand und Perspektiven des Braunkohleabbaus im Süden von Leipzig – und fast alle waren da: Vertreter der Regierungsparteien sowie der Opposition, der MIBRAG, aus Umwelt- und Naturschutzverbänden und den angrenzenden Gemeinden. In mehreren Vorträgen und einer angeregten Podiumsdiskussion informierten der BUND und seine Referenten heute über die rechtliche Lage rund um den Tagebau Vereinigtes Schleenhain und die bestehenden Gefahren für Natur und Umwelt.

Prof. Dr. Felix Ekardt, Nachhaltigkeitsforscher und Vorsitzender des BUND Sachsen, zeigt sich zufrieden: „Während alle Welt derzeit immer auf die Lausitz schaut, weil der dortige Verkauf des Braunkohlegeschäfts von Vattenfall möglicherweise auch energie- und landesentwicklungspolitische Rahmen setzt, wollten wir ein Schlaglicht auf das andere sächsische Braunkohlerevier lenken. Das ist uns gelungen. Wie schon bei unserer Braunkohlekonferenz in Weißwasser im vergangenen Jahr war unsere Absicht, Vertreter sowohl der Braunkohlebefürworter wie auch der -gegner bei einer Konferenz an einen Tisch zu bekommen, um konkrete Vorstellungen für einen Wandel der Regionen weg von der Kohle zu entwickeln.“

Ein wichtiger Aspekt war, auf die Gefahren und Probleme hinzuweisen, die der Braunkohleabbau und die Verbrennung des klimaschädlichsten fossilen Brennstoffs verursachen. Es wurden aber ebenso die Fragen erörtert, die der Ausstieg aus der Braunkohleverstromung mit sich bringt: Netze und Speicher müssen gebaut werden, um Schwankungen von Solar- und Windenergie auszugleichen, Energie muss effizienter verwendet werden, die Kohleregionen brauchen alternative wirtschaftliche Konzepte. Gerade auch über Letzteres möchte der BUND diskutieren – auch wenn klar ist, dass der Kohleausstieg für die Weltwirtschaft im Ganzen wegen der vermiedenen Klimaschäden und auch Gesundheitsschäden wie Atemwegserkrankungen große Vorteile bringt.

Die sächsische Landesregierung suggeriert demgegenüber, die Braunkohle habe noch eine lange Zukunft. Ekardt: „Das ist ein Trugschluss: Wollen wir das Pariser 1,5-Grad-Ziel schaffen, müssen wir eher heute als morgen aus der Braunkohle aussteigen. Wir müssen den Bürgern aber auch erklären, was ein solcher Ausstieg bedeutet und sie auf die Lasten, aber auch die Chancen einer Energiewende im Strom- und Wärmebereich vorbereiten. Für eine globale 1,5-Grad-Erwärmungsgrenze müsste man noch vor 2030 bei Strom, Wärme, Treibstoff, Dünger und Kunststoffen den fossilen Brennstoffeinsatz auf null reduzieren. Und im Stromsektor, bei der Kohle, ist der Wandel am einfachsten. Da müssen wir tatsächlich innerhalb weniger Jahre aussteigen.“

Informationen: www.bund-sachsen.de/braunkohlefachtagung

Vorträge zum Download im PDF-Format (ab Montag, 7. November 2016):
www.bund-sachsen.de/braunkohlefachtagung

Fotoalbum der 1. Fachtagung

2. Fachtagung:
Stand und Perspektiven der Braunkohle im Süden von Leipzig
Freitag, 17. Februar 2017, 11:00 – 17:00 Uhr
Ort: Alte Schlosserei, Kurt-Eisner-Straße 66, 04275 Leipzig
Anmeldung: veranstaltung(at)bund-sachsen.de

Pressekontakt: Felix Ekardt, felix.ekardt(at)bund-sachsen.de, Tel. 0341 / 49 27 78 66

 

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