BUND Landesverband Sachsen

Earth Overshoot Day 2022

28. Juli 2022 | Mobilität, Ressourcen & Technik, Klimawandel

Der globale Earth Overshoot Day 2022 fällt dieses Jahr auf den 28. Juli – und findet damit einen Tag früher statt als 2021. Damit sind alle innerhalb eines Jahres natürlicherweise regenerierenden Ressourcen aufgebraucht für 2022.

Adobe Stock / MichelleLWilson

Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen, kommentiert:
„Dass sowohl der globale Earth Overshoot Day, als auch der deutsche Earth Overshoot Day, der bereits Anfang Mai war, sich im Vergleich zum letzten Jahr wieder nach vorne geschoben haben, zeigt: Die Bestrebungen, die Umweltinanspruchnahme zu verringern, reichen bislang nicht ansatzweise aus. Das zeigt zugleich, dass Werthaltungen und Faktenwissen allein wenig ausrichten – sonst hätten wir in einem Land, in dem so viel etwa über Klimaschutz geredet wird wie in Deutschland, keine derart desaströse Bilanz. Solange kurzfristiges Eigennutzdenken in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nicht überwunden wird, wird das nichts mit der Energie-, Agrar- und Verkehrswende.

Das Konzept des Earth Overshoot Day ist auch deshalb wichtig, weil die Unterschiede und Entwicklungen einzelner Länder dargestellt werden. Es macht deutlich, dass der aktuelle Ressourcenverbrauch der Menschen in Deutschland nur deswegen möglich ist, weil wir auf Pump künftiger Generationen leben – der Tag wird auch „Ökoschuldentag“ genannt – und weil andere Länder einen deutlich geringeren Ressourcenverbrauch pro Kopf haben. Das zeigt zugleich, dass das Bevölkerungswachstum als Ursache der Umweltkrise deutlich übertrieben wird – in den Ländern des Globalen Südens, vor allem in Afrika, ist die jährliche Pro-Kopf-Inanspruchnahme der Umwelt nämlich um ein Vielfaches geringer als bei uns.“

Franca Ledermann von der Landesjugendleitung der BUNDjugend Sachsen ergänzt:
„Der durch den Earth Overshoot Day veranschaulichte Raubbau an unserem Planeten wird aktuell auch in Sachsen mehr als deutlich – und beunruhigt viele junge Menschen. Vor allem die Übernutzung unserer Atmosphäre als gigantisches Endlager für CO2 verläuft ungebremst. Während die Bäume in den Städten und Wäldern sterben, Wälder brennen, Hitzewellen und Dürren zunehmen, kämpft unser sächsischer Ministerpräsident Michael Kretschmer weiter für einen möglichst langen Einsatz fossiler Energieträger, führt Atomkraft-Scheindebatten und trägt so zur Spaltung der Gesellschaft im notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energien bei. Wir träumen von den Tag, an dem endlich andere Signale aus Sachsen kommen, an dem endlich alle an einem Strang ziehen, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Transformation schnellstmöglich hinzubekommen. Wir träumen von der Nachricht, dass sich der deutsche wie der globale Earth Overshoot Day endlich wieder nach hinten verlagern. Und zwar nicht deshalb, weil fossil befeuerte Pandemien, Naturkatastrophen oder Kriege unsere Spezies dezimiert haben, sondern weil wir Konzepte für ein nachhaltiges Leben und Wirtschaften gefunden haben.“

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Pressekontakt
Louise Hummel-Schröter | Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | louise.hummel-schröter[at]bund-sachsen.de

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