BUND Landesverband Sachsen

Erfolgreiche Einigung am Sachsenring

20. Oktober 2023 | Lebensräume, Ressourcen & Technik, Stellungnahmen

Wichtige Maßnahmen für einen verbesserten Lärmschutz am Sachsenring wurden auf den Weg gebracht.

Sachsenring Bald wird es ruhiger für die Anwohner:innen am Sachsenring ©Adobe Stock/O.Fischer

Dresden. Nach erfolgreichem Verhandlungstermin beim Verwaltungsgericht Chemnitz gibt der BUND Sachsen bekannt, dass wichtige Maßnahmen für einen verbesserten Lärmschutz am Sachsenring auf den Weg gebracht wurden. Beteiligte an dem Termin waren neben dem BUND Sachsen die Landesdirektion Sachsen (LDS) und das Verkehrssicherheitszentrum Sachsenring (VSZ).

Wie bereits im Mai 2023 bekannt gegeben, war der vom BUND Sachsen bei der Landesdirektion Sachsen gestellte Antrag zur Verbesserung des Lärmschutzes durch das Verkehrssicherheitszentrum erfolgreich. Die LDS hatte daraufhin das VSZ mit einer entsprechenden Anordnung zur Einhaltung der Lärmgrenzwerte verpflichtet. Das VSZ hatte daraufhin sowohl Widerspruch eingelegt als auch einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Chemnitz gestellt.

Im Rahmen eines Augenscheins im Sommer 2023 prüfte das Gericht die Lärmsituation vor Ort, gemeinsam mit Vertretern der LDS, des VSZ und des BUND. Dabei ergab sich die Möglichkeit, einen Kompromiss zu suchen. Dieser Kompromiss wurde nun erreicht. Das VSZ wird die bestehende Lärmschutzwand im Bereich Queckenberg verlängern und erhöhen. Sodann soll eine Abnahmemessung durchgeführt werden, um die Wirksamkeit des Schallschutzes zu belegen. Werden weitere Grenzwertüberschreitungen im Wohngebiet am Queckenberg festgestellt, hat sich die LDS weitere Auflagen vorbehalten. Der BUND hat diese Maßnahmen durch seinen Fachgutachter prüfen lassen und die Ergebnisse positiv bewertet.

Für den nördlichen Bereich an der Friedrich-Engels-Straße wird nur an einem Haus passiver Schallschutz vorgenommen werden, da nach Ansicht der LDS und des VSZ die Grenzwerte nur an einem einzigen Objekt überschritten werden und deshalb nur dort für eine Lärmminderung gesorgt werden müsse. Der BUND hat hiergegen eingewandt, dass ausweislich der Beschwerdedokumentation bei der LDS erhebliche Lärmbeschwerden auch im weiteren Umkreis um die Friedrich-Engels-Straße zu verzeichnen sind und aus der Anwohnerschaft der dringende Wunsch geäußert wurde, wenigstens einen Tag am Wochenende eine lärmfreie Zeit zu haben. Mit dieser Forderung konnte sich der BUND durchsetzen. Der Rundkurs des VSZ und damit die eigentliche Rennstrecke darf künftig an einem Tag am Wochenende nicht mehr zu Fahrzwecken genutzt werden. Zulässig ist nur noch eine Nutzung der Technikpisten für ein Fahrsicherheitstraining mit nicht getunten Fahrzeugen. Dem so modifizierten Kompromiss zwischen LDS und VSZ hat der BUND Sachsen in der gestrigen Verhandlung zugestimmt, da er der Überzeugung ist, dass hiermit ein guter Schritt hin zu einem besseren Lärmschutz getan wurde.

Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen, kommentierte die Einigung wie folgt: „Nach langanhaltender Lärmbelastung am Sachsenring freuen wir uns über diesen wichtigen Schritt. Unser Ziel ist es, die Gesundheit der Anwohnenden zu schützen und die Lärmbelastung auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Wir werden die Situation weiterhin aufmerksam verfolgen und sicherstellen, dass die getroffenen Maßnahmen wie vereinbart umgesetzt werden. Darüber hinaus plädieren wir dafür, dass wir gemeinsam mit dem Verkehrssicherheitszentrum und der Landesdirektion einen konstruktiven Dialog fortsetzen, um weiteren Lärmschutz zu entwickeln.“

Pressekontakt
BUND Sachsen | info(at)bund-sachsen.de | 0351 84 75 44 62

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