BUND Landesverband Sachsen

Kulturlandschaft Sachsen – sind Landwirtschaft und Naturschutz unvereinbar?

30. Juni 2017 | Landwirtschaft, Massentierhaltung, Lebensräume

Dieser Frage gingen gestern der BUND Sachsen und die BUND Regionalgruppe Leisnig in einer Podiumsdiskussion im mittelsächsischen Börtewitz nach. An der Podiumsdiskussion nahmen Vertreter des Landratsamts, des SMUL, des sächsischen Landtags, aus der Agrarwirtschaft und vom BUND Sachsen teil.

Dieser Frage gingen gestern der BUND Sachsen und die BUND Regionalgruppe Leisnig in einer Podiumsdiskussion im mittelsächsischen Börtewitz nach. An der Podiumsdiskussion nahmen Vertreter des Landratsamts, des SMUL, des sächsischen Landtags, aus der Agrarwirtschaft und vom BUND Sachsen teil. Alle Vertreter einte die Ansicht, dass Landwirtschaft und Naturschutz vereinbar sein müssen – über viele Einzelheiten gab es, auch angesichts der ungeheuren Vielgestaltigkeit der Landwirtschaft, vielfältigen Dissens.


Felix Ekardt, als Landesvorsitzender des BUND Sachsen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion, betont: „Die internationalen Klima- und Biodiversitätsziele verlangen einen Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen, also etwa eine Abkehr vom Mineraldünger. Und sie fordern, dass der Verlust an Ökosystemen und Arten aufhört und umgekehrt wird. Wir müssen Landwirtschaft so organisieren, dass das möglich wird. Wir werden dafür der Natur mehr Raum geben müssen, was nur gelingt, wenn wir weniger tierische Nahrungsmittel essen. Denn für deren ineffiziente Erzeugung, konkret für den Futtermittelanbau, wird ein Großteil agrarischer Fläche eingesetzt. Auch zahlreiche Landwirte und Bürger empören sich über zu wenig Unterstützung, wenn es um die Förderung und Umsetzung ökologisch wertvoller Feldgehölzrandstreifen und Krautsäume geht. Es darf nicht sein, dass Bauern sich aus wirtschaftlichen oder förderrechtlichen Gründen zu einem massenweisen Anbau von Biospritmonokulturen, wie Raps und Mais entschließen müssen, an deren Ende allzu oft eine Degradation der Flächen und ein Verlust der genannten Randstreifen und so der Biodiversität steht.“
Die Veranstaltung wurde von örtlichen Bürgern und Landwirten angestoßen, die sich um die Zukunft von Natur und Landwirtschaft in ihrer Region sorgen. Gleichzeitig stellen sie fest, dass die fördermittelgebenden Ämter, die Landwirte und Bürger immer weniger miteinander im Dialog stehen. Dem sollte mit dieser Veranstaltung abgeholfen werden, um in Zukunft gemeinsam und im Dialog für eine gute Landwirtschaft zusammenzuarbeiten.


Ekardt: „Ich bin froh um den konstruktiven Dialog am gestrigen Abend. Dafür, aber auch für klare und ambitionierte Positionen, steht der BUND Sachsen. Ich hoffe, dass hiermit ein genereller Dialog in Gang gekommen ist für eine gute Landwirtschaft und die Bewahrung der Artenvielfalt. Das heißt nicht, dass die Bauern allein die Kosten durch mehr Umweltschutz haben. Lebensmittel werden auf Dauer mehr kosten müssen.“


Die Landwirtschaft besitzt durch ihren großen Anteil der Flächennutzung in Sachsen einen erheblichen Einfluss auf Ökosysteme und deren Leistungsfähigkeit. Doch insbesondere konventionelle Landwirtschaft führt zu einer Reihe von Umweltproblemen. Klimagasemissionen, Artenverlust, Zerstörung von Ökosystemen, Bodendegradation, Gewässerbelastungen und gestörte Stickstoff- und Phosphorkreisläufe sind nur einige der aktuellen Probleme.


Informationen: www.bund-sachsen.de/landwirtschaftskonzept
Pressekontakt: Prof. Dr. Felix Ekardt, Tel. 0341/ 49 27 78 66, felix.ekardt(at)bund-sachsen.de
Die Veranstaltung wurde gefördert von der Naturstiftung David. 

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