BUND Landesverband Sachsen

Parteien drücken sich um konsequentes Energiewende-Bekenntnis – 4. BUND-Braunkohle-Tagung

24. August 2017 | Braunkohle, Energiewende, Klimawandel, Kohle

Der von Ministerpräsident Tillich angeführte Vorstoß der vier Braunkohlebundesländer, die Bundesre-gierung zu einem Vorgehen gegen einen strengeren EU-Gesundheitsschutz für Kohlekraftwerke ab 2021 zu bewegen, schlägt hohe Wellen. Braunkohlekraftwerke stoßen nicht nur giftige und krebserre-gende Schadstoffe aus, sondern sind allein für rund ein Viertel der deutschen CO2-Emissionen verant-wortlich – und damit für den Klimawandel und dessen drastische volkswirtschaftliche und ökologische Folgen.

Foto: BUND Sachsen

Der von Ministerpräsident Tillich angeführte Vorstoß der vier Braunkohlebundesländer, die Bundesregierung zu einem Vorgehen gegen einen strengeren EU-Gesundheitsschutz für Kohlekraftwerke ab 2021 zu bewegen, schlägt hohe Wellen. Braunkohlekraftwerke stoßen nicht nur giftige und krebserregende Schadstoffe aus, sondern sind allein für rund ein Viertel der deutschen CO2-Emissionen verantwortlich – und damit für den Klimawandel und dessen drastische volkswirtschaftliche und ökologische Folgen.

Ausgehend davon hat der BUND Sachsen einen Monat vor der Bundestagwahl 2017 seine vierte Braunkohlefachtagung ausgerichtet und Politiker intensiv nach ihren Kohleausstiegskonzepten und Energiewende-Plänen befragt. Beteiligt waren unter der Moderation des BUND-Landesvorsitzenden Prof. Dr. Felix Ekardt die vier Bundestagskandidat*innen Marian Wendt (MdB, CDU/CSU), Richard Kaniewski (SPD), Caren Lay (MdB, DIE LINKE) und Gerd Lippold (MdL, BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN). Zuvor referierten Fachleute aus LfULG (Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Sachsen), UFZ (Mitteldeutsches Klimabüro am Helmholzzentrum für Umweltforschung) und DIE (Deutsches Institut für Entwicklungspolitik) über Klimawandelfolgeschäden und -kosten.

Felix Ekardt hierzu: „Die Langzeit-Klimaziele des Pariser Klima-Abkommens implizieren einen raschen globalen Übergang zu Nullemissionen in den nächsten 10 bis 20 Jahren. Also auch null fossile Brennstoffe, als erstes beim Strom, weil da das Ersetzen der fossilen Energie durch erneuerbare Energieträger und Energieeffizienz besonders leicht ist. Die Konzepte der Parteien, besonders der größeren, werden dem bisher wenig gerecht. Die Ziele sind unambitioniert und vage, es wird nur über Technik statt auch über andere Lebensstile geredet, und die Energiewende wird zur Stromwende reduziert und Wärme, Mobilität, Dünger und Kunststoffe dabei vergessen. Die Bundes- und Landesregierungsparteien verweigern eine Absage an neue Tagebaue wie in Nochten und bleiben auch sonst bei relativ allgemeinen Aussagen stehen.“

Diese Veranstaltung war die vierte Braunkohle-Tagung des BUND Sachsen. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Braunkohleförderung und -verstromung in Sachsen, dem weiter voranschreitenden Klimawandel und den fehlenden Planungen für einen Kohleausstieg ist der Diskussionsbedarf größer als je zuvor. Denn noch baggern MIBRAG und ihre Konzernschwester LEAG vor den Toren Leipzigs und in der Lausitz unbehelligt Kohle ab und planen gar neue Tagebaue, während sich weltweit aber auch in Deutschland und in Sachsen die Extremwetterereignisse häufen, global mehr und mehr die Folgen des Klimawandels zu Tage treten und die hohen gesellschaftlichen Kosten der fossilen Brennstoffe, etwa durch Atemwegserkrankungen, immer stärker registriert werden.

Informationen:                                                      
Fotos: www.flickr.com/photos/114815285@N06/albums/72157684415807802

(ggf. Audiomitschnitte) und die Vorträge als PDF: www.bund-sachsen.de/braunkohlefachtagung

Pressekontakt:
Felix Ekardt, Tel. 0172-3731104, felix.ekardt(at)bund-sachsen.de

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