BUND Landesverband Sachsen

Tag der Katze am 8. August - Faszination Wildkatze in Deutschland

07. August 2016 | Wildkatze

Chemnitz, zum 8. August 2016. Anmutig und vorsichtig schleicht sie durch die Wälder Sachsens und ist für viele noch immer unbekannt: Die Europäische Wildkatze.

Chemnitz, zum 8. August 2016. Anmutig und vorsichtig schleicht sie durch die Wälder Sachsens und ist für viele noch immer unbekannt: Die Europäische Wildkatze. Als echte Ureinwohnerin ist sie schon seit vielen zehntausend Jahren in Europa zu Hause. Doch ihre Bestände wurden weit zurückgedrängt. Nachdem die Wildkatze in Sachsen mehr als über hundert Jahre als ausgestorben galt, kehrt sie langsam in einige naturnahe Laub- und Mischwäldern des Freistaates zurück. In Sachsen konnte die Wildkatze vereinzelt im Vogtland und in der Dübener Heide nachgewiesen werden, der erste kleine Bestand dieser scheuen Art lebt im Leipziger Auwald.

„Die Wildkatze steht wie kaum ein anderes Tier für die letzte Wildnis in Deutschland. So scheu und zurückgezogen wie sie lebt, bekommen sie selbst Jäger und Förster nur äußerst selten zu Gesicht“, so Almut Gaisbauer, Wildkatzenexpertin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Landesverband Sachsen. Das wichtigste Erkennungsmerkmal der Wildkatze ist ihr verwaschenes, grau-braunes Fell und der sehr buschige Schwanz mit zwei bis drei schwarzen Ringen und schwarzem stumpfem Ende. Tagsüber ruht sie in ihren Verstecken, nachts wird sie zum flinken Räuber. Sie lebt vor allem von Mäusen und streift dabei durch ihr bis zu 30 Quadratkilometer großes Revier.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Wildkatze fast ausgestorben, noch immer steht sie auf der Roten Liste. Ihr Bestand wird auf etwa 5.000 bis 7.000 Tiere geschätzt. Straßen und wachsende Siedlungen und Ackerflächen beschneiden ihren Lebensraum und sind deswegen heute ihre größten Gefahren. In den letzten Jahren zeigte sich aber auch eine erfreuliche Entwicklung. „Der BUND konnte in einer deutschlandweiten ‚Wildkatzeninventur‘ wieder neue Bestände nachweisen, wie etwa im Leipziger Auwald,“ so Almut Gaisbauer. „Die Wildkatze ist ein guter Indikator für den Zustand der Wälder und Waldsäume. Dort, wo sie zu Hause ist, sind die Wälder in einem guten Zustand.“ Doch noch immer sind viele geeignete Lebensräume etwa im Nordosten Deutschlands von der Wildkatze noch nicht wieder erobert. Es fehlen die Verbindungen, die „grüne Korridore“, über die die Wildkatze und viele andere Tiere des Waldes diese Wälder erreichen. Das langfristige Ziel des BUND „Rettungsnetzes für die Wildkatze“ ist deshalb ein Netz aus Wäldern von 20.000 km Länge über ganz Deutschland.

 

Mehr Infos: www.bund.net/wildkatze

Pressefotos: www.bund.net/wildkatzenfotos, Das Copyright entnehmen Sie bitte der Fotobeschreibung.

Pressekontakt:

Jenny Therese Kupfer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit BUND-„Rettungsnetz Wildkatze“, jenny.kupfer(at)bund.net, Tel.: 030/27586-544

 

Diese Pressemitteilung als PDF herunterladen 

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb