BUND Landesverband Sachsen

Urlaubszeit = Flugzeit?

17. Juli 2020 | Lebensräume, Mobilität, Nachhaltigkeit

Ferienanfang war in den vergangenen Jahren immer auch der Auftakt zu besonders vielen Flugbewegungen. Das wird dieses Jahr wohl anders sein – Umwelt und einheimische Tourismuswirtschaft werden sich bedanken.

BUNDjugend

Dresden. Wenn am Freitag die sächsischen Sommerferien beginnen, wird kein Schwarm Ferienflieger auf den sächsischen Flughäfen Dresden und Leipzig-Halle abheben. Für die Anwohner eine Wohltat, denn sie werden nicht mit unnötigem Lärm belästigt, und für das Klima ist es ebenso sehr gut, denn Flugverkehr trägt in besonderem Maße zur Klimaerwärmung bei.

Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen, erklärt: „Während alle Bereiche des fossilen Wirtschaftens, sei es in der Landwirtschaft oder der Stromerzeugung in den letzten Jahren zumindest zaghafte CO2-Einsparungen gezeigt haben, steigen die CO2-Emissionen im Verkehr weiter an. Ein besonderer Klimakiller ist der Flugverkehr. Hier wird nicht nur CO2 ausgestoßen, sondern beispielsweise auch durch die Kondensstreifen das Klima erwärmt.“

Was vielen nicht bewusst ist: Durch das Urlaubsverhalten schädigen wir die Umwelt weltweit enorm. Nicht nur durch die Klimawirkung durch CO2-Ausstoß sondern beispielsweise auch durch den verstärkten Wasserverbrauch in Regionen, in denen das Wasser ohnehin schon knapp ist. Hierzu zählen bereits Spanien, Italien oder Griechenland. Oder durch die Erzeugung von mehr Müll in den Zielregionen, wodurch beispielsweise auf Inseln die Müllentsorgung enorm unter Druck steht. Bedenklich ist auch, wie durch vermeintlichen Naturtourismus in die entlegensten Regionen der Erde dort die Ökosysteme geschädigt und durch Flüge dorthin extrem viele Emissionen erzeugt werden. Ekardt: „Hier mit seinen Kindern eine Zauneidechse zu beobachten ist genauso aufregend wie einen Leguan auf den Galapagos – vielleicht sogar aufregender, denn das ist echte Wildnis direkt vor der Haustür, die durch unseren Lebenswandel genauso bedroht ist.“

Nebenbei ließe sich so das Steuer-Millionengrab Dresdner Flughafen schließen und ein wunderbares Naherholungsgebiet direkt an der Dresdner Stadtgrenze einrichten. Vorbild könnte der ehemalige Berliner Flughafen Tempelhof sein.

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Hintergrund
Felix Ekardts Namensbeitrag in https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-04/fernreisen-tourismus-umweltschutz-reisen-nachhaltigkeit-sinnsuche/komplettansicht

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Pressekontakt
Annelie Treu | Pressereferentin | presse[at]bund-sachsen.de | 0351 – 84754462

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