Wildkatzen droht besonders im Herbst der Tod auf der Straße

22. Oktober 2025 | Wildkatze, Naturschutz, Mobilität

Wildwechsel Achten Sie auf dieses Schild ©Adobe Stock/Slindenau

Leipzig/Sachsen. Die Zeitumstellung in der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober birgt große Gefahren für Wildtiere, insbesondere für die Europäische Wildkatze. Der Berufsverkehr am späten Nachmittag fällt dann genau in die aktivste Zeit der dämmerungs- und nachtaktiven Tiere. Außerdem verlassen nun die heranwachsenden Wildkatzen ihre Mutter, um sich eigene Streifgebiete zu suchen. Dabei begeben sich die Katzen im Alter von circa einem halben Jahr oftmals auf eine gefährliche Wanderschaft, denn vielerorts wird ihr Lebensraum von vielbefahrenen Verkehrswegen durchschnitten. Vielen jungen Wildkatzen droht so der Tod an der Straße.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Sachsen bittet Autofahrer*innen darum um erhöhte Achtsamkeit im Straßenverkehr, insbesondere in waldreichen Gegenden. Die Wildkatzenexpertin des BUND Sachsen, Marlen Schmid, rät Autofahrer*innen, in der Dämmerungs- und Nachtzeit auf die Geschwindigkeitsbegrenzungen und allgemeine Wildwechsel-Verkehrsschilder zu achten. „Behalten Sie die Seitenstreifen rechts und links im Auge. Blenden Sie nicht das Fernlicht auf, wenn ein Tier zu sehen ist, sondern hupen Sie, damit das Tier flüchten kann.“

 „Der Straßentod gilt als die häufigste, unnatürliche Todesursache bei Wildkatzen“, fährt Marlen Schmid fort. „Mit der Zeitumstellung Ende Oktober verlagert sich noch mehr Verkehr in die dunklen Tagesstunden, sodass sich das Risiko eines Wildtierunfalls erhöht.“

Auch für viele andere bedrohte Arten wie Fischotter, Luchs und Wolf stellen Straßen eine große Gefahr dar. Zahlen zu Unfällen mit Wildkatzen gibt es in Deutschland nur punktuell, denn nicht alle Bundesländer erfassen die Fälle systematisch.

Sofern eine tote Wildkatze gefunden wird, ist es wichtig, das Tier am Fundort zu belassen, da es sich um eine streng geschützte Art handelt. Das Mitnehmen des Kadavers ist verboten. Der/die Finder*in sollte aussagekräftige Fotos der Wildkatze und des Fundorts machen und den Fund unter www.bund-sachsen.de/wildkatzenmeldung beim BUND Sachsen oder dem zuständigen Förster oder der unteren Naturschutzbehörde melden. Die Verantwortlichen dort übernehmen alle weiteren Schritte. Wichtig dabei: Immer die eigene Sicherheit beachten.

Die Wildkatze hat sich in den vergangenen Jahren in Deutschland weiter ausgebreitet. In Sachsen gilt sie immer noch als vom Aussterben bedroht und es gibt jeweils eine kleine Population im Leipziger Auwald und im Werdauer Wald. Zwei Individuen wurden dieses Jahr im Vogtland nachgewiesen. Hinweise gibt es in der Dübener Heide, Dahlener Heide, Wermsdorfer Wald und Elsteraue südlich von Leipzig. Daher stellt jede verunglückte Wildkatze einen herben Verlust für die geschützte Art dar.

 

Weitere Informationen

Pressefotos

www.bund.net/wildkatzenfotos Fotos auf Anfrage

Pressekontakt

BUND Sachsen | Barbara Braun | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | presse(at)bund-sachsen.de | 0351 84 75 44 70

BUND Sachsen I Marlen Schmid I Projektreferentin Rettungsnetz Wildkatze Sachsen I marlen.schmid(at)bund-sachsen.de I + 49 (0) 157 5795 3882
 

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