Lebensweise des Feuersalamanders

Wie und wo leben eigentlich Feuersalamander, was hat es mit ihrem Namen auf sich und warum sollten wir sie schützen? Hier gibt es Antworten auf diese Fragen.

Namensgebung

Seinen Namen verdankt der Feuersalamander dem menschlichen Aberglaube, er könne Feuer löschen. Insbesondere sein giftiges Hautsekret sei in der Lage Brände zu löschen, so glaubten die Menschen zu frühreren Zeiten. Leider bedeutete dieser Irrglaube für viele Tiere den Tod, da sie teilweise in großer Zahl ins Feuer geworfen wurden. Brände gelöscht hat das natürlich nicht.

Das Image des Feuersalamanders war darüber hinaus in den vergangenen Jahrhunderten negativ konotiert, da man glaubte sein Hautgift könne Früchte vergiften und Menschen umbringen, die davon essen.
Fakt ist, das Hautgift der Salamander, das sogenannte Salamandrin, kann beim Menschen ein leichtes Brennen bei Hautkontakt auslösen. Wesentlich heftiger sind die Auswirkungen beim Kontakt mit Schleimhäuten. Verspritzt der Feuersalamander sein Hautgift, dann fühlt er sich bedroht.

Wenn man einen Feuersalamander findet, lässt man einfach die Finger von dem Tier und genießt den Anblick.

Nahrung

Feuersalamander ernähren sich bevorzugt von Würmern, Insektenlarven, Spinnen und Nacktschnecken. Während ihres Larvenstadiums im Wasser fressen sie vorrangig aquatische Insektenlarven oder Bachflohkrebse. Bei Nahrungsknappheit können die Larven auch ihre Artgenossen fressen (Kanibalismus). Je weniger Nahrungsangebot es für die Larven gibt, desto länger dauert ihre Entwicklungszeit. Rekorde von 2 Jahren Entwicklungszeit im Wasser wurden vor allem in nährstoffarmen Gewässern (z.B. wassergefüllte Stollengänge) beobachtet.

Lebensraum und Verbreitung

 (Heidi Enderlein)

Feuersalamander halten sich als adulte Tiere bevorzugt in der Nähe naturnaher Quellbäche in sommerkühlen Laubwäldern auf. Die Gewässer selbst suchen die weiblichen Tiere nur zum Ablaichen auf, ansonsten sind die Adulti nicht mehr an den aquatischen Lebensraum gebunden. Sie weisen im Bezug auf Verstecke und Laichgewässer eine hohe Ortstreue auf.
Wie alle anderen Amphibien, sind Feuersalamander wechselwarm (poikliotherm) und verbringen die Wintermonate in Starre bzw. sind eingeschränkt aktiv. Als Winterverstecke dienen ihnen frostfreie Felsspalten, tiefe Erdlöcher aber auch Bergwerksstollen oder Keller.

Im Frühjahr steigt die Aktivität der Tiere. Vor allem die Weibchen machen sich in den Monaten März - April auf den Weg zu den Laichgewässern.
In den Sommermonaten sind die Salamander im Sommerlebensraum unterwegs und legen dabei Distanzen bis zu 1 km vom Laichgewässer zurück. Dabei sind sie vorrangig nachtaktiv. Optimale Bedingungen für Feuersalamander herrschen bei: 0-2 Lux Lichtmenge; über 96 % Luftfeuchte, Lufttemperaturen über 10 Grad und Windstille.

Die Larven entwickeln sich in fischfreien, strukturreichen Gewässern vor allem in strömungsberuhigten Bereichen bevor sie nach abgeschlossener Metamorphose an Land gehen.

In Deutschland kommen zwei Salamanderarten vor. Salamandra Salamandra terrestris, der gebänderte Salamander – im Süden und Westen Deutschlands und Salamandra Salamandra Salamandra (gefleckter Feuersalamander) in Mitteldeutschland und im östlichen Teil Bayerns. In Sachsen überschneiden sich die Vorkommen beider Arten. Hier verläuft auch die nord-östliche Verbreitungsgrenze der Tiere. Im Tiefland Deutschlands fehlen die Salamander gänzlich.

Fortpflanzung und Entwicklung

Salamander im Wasser  (jure / Adobe Stock / 330934724)

Anders als bei Froschlurchen findet bei den Schwanzlurchen (u.a. Salamander) die Befruchtung der Eier im Mutterleib statt. Während der Hauptpaarungszeit im Juli/August treffen Weibchen und Männchen im Landlebensraum aufeinander und vollführen ein komplexes Paarungsritual, bei dem sich das Männchen unter das Weibchen schiebt, sie mit seinen Vorderbeinen umklammert und ein Samenpacket (Spermatophore) unter ihr ablegt. Das Weibchen nimmt dieses Samenpacket mit der Kloake auf und im Körperinneren erfolgt die Befruchtung der Eier. Hier können die Spermien bis zum Eisprung "gespeichert" werden.

Etwa drei Monate dauert die Reifung der befruchteten Eizelle zum schlupfbereiten Embryo. Trächtige Weibchen lassen sich dann gut an ihrer runden und prallen Körperform erkennen. Zum Ablaichen suchen die trächtigen Weibchen in der Regel immer die gleichen Laichgewässer auf. Im zeitigen Frühjahr (März/April) kommt es dann vermehrt zum Absetzen der kiementragenden Larven (Larviparie) in strömungsberuhigten Gewässerabschnitten. (siehe auch: https://www.youtube.com/watch?v=bkBh7QFXSVg )

Dieser Zeitpunkt des Larvenabsetzens erweist sich als günstig, da hohe Abflussraten durch Schneeschmelze in den Bächen häufig schon vorüber sind und genügend Zeit zur Entwicklung der Larven bleibt, bevor Bachläufe in den heißen Sommermonaten trockenfallen können.

Um die 30 Larven zwischen 2 und 3,5 cm Größe setzt ein adultes Weibchen ins Gewässer. Es wurden aber auch schon Rekordwerte von bis zu 70 Larven pro Weibchen beobachtet.

Im Wasser entwickeln sich die Larven je nach Nahrungsangebot und Wassertemperatur über 2 bis 4 Monate hin zum Metamorphling bzw. Jungtier. In dieser Zeit sind sie neben den Büschelkiemen besonders an den gelben Fleck an den Ansätzen der Beine zu erkennen. Mit dem Abschluss der Metamorphose entwickeln sich die Kiemen zurück und die Jungtiere bilden zunehmend die charakteristische schwarz-gelbe Färbung aus. Nach ihrem Landgang entwickeln sich die Jungtiere über ca. 5 Jahre hin zum geschlechtsreifen adulten Tier und bilden eine individuelle Fleckenzeichung aus.

 

 

BUND-Bestellkorb