Besonders bei stark versiegelten Flächen sind Bäume wichtige Schattenspender – wie hier auf dem Dresdner Neumarkt ©Adobe Stock/wkbilder
Dresden. Sie spenden Schatten, kühlen die Luft, binden CO₂ und bieten Lebensraum für Tiere – doch in Zeiten der Klimakrise geraten Stadtbäume zunehmend unter Stress. Hitzesommer, Trockenheit, versiegelte Böden und Schädlinge setzen ihnen zu. Der BUND Sachsen macht darauf aufmerksam, wie wichtig diese grünen Riesen für das städtische Leben sind – und wie jeder Einzelne zu ihrem Schutz beitragen kann.
Ein ausgewachsener, lebendiger Baum kann an heißen Tagen seine Umgebungstemperatur um etwa 1–5 °C absenken. Das geschieht durch Verdunstungskälte und Schattenwurf – ein natürlicher Effekt, der in immer heißeren Städten lebenswichtig wird. „Bäume sind wichtige Verbündete gegen die Folgen der Klimakrise, und auch für die ebenso bedrohte Biodiversität sind sie wichtig. Wir müssen sie schützen, pflegen und vermehren“, sagt Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen.
Durch die Kombination aus längeren Trockenphasen, höheren Temperaturen und der zunehmenden Versiegelung von Böden, verlieren Stadtbäume an Vitalität. Trockenstress schwächt sie, wodurch sie anfälliger für Krankheiten und Schädlinge werden. Besonders Jungbäume, die in den ersten Jahren viel Wasser brauchen, sind gefährdet.
Bäume sind Gemeinschaftsaufgabe. So können Bürger und Bürgerinnen helfen:
- Gießen: Besonders junge Bäume in der Nähe des eigenen Wohnortes an heißen Tagen regelmäßig wässern (am besten morgens oder abends, 50–100 Liter pro Woche).
- Politisch aktiv werden: Bei der Stadtverwaltung für mehr Grünflächen, Baumschutzsatzungen und klimaangepasste Stadtplanung eintreten.
„Jeder Baum zählt – und jeder Beitrag zu seinem Schutz auch. In der Klimakrise sind unsere Stadtbäume keine Selbstverständlichkeit mehr, sondern ein kostbares Gut, das wir gemeinsam bewahren müssen“, betont Ekardt.
Forderungen für den Baumschutz an die Politik:
- Stadtbäume statt Beton: Mehr Grün heißt weniger Hitzestress – wir fordern Baumpflanz-Offensiven in jeder Straße!
- Schwammstadt statt Versiegelung: Gründächer, entsiegelte Plätze und Versickerungsflächen speichern Regen und geben ihn als Verdunstungskühle zurück. So schrumpfen Hitzeinseln, selbst an 40-Grad-Tagen.
- Raum für Menschen statt für Verkehr: Autos und Asphalt heizen doppelt durch Abgase und Wärmespeicherung. Mehr ÖPNV, Rad- und Gehwege senken Straßentemperaturen und Feinstaub zugleich.
- Klima- und Biodiversitätsschutz massiv verstärken – durch zeitnah null fossile Brennstoffe und eine stark reduzierte Tierhaltung, wie es der BUND mit seinen laufenden Klagen beim Bundesverfassungsgericht einfordert. Die erste Klimaklage gegen Bundesregierung und Bundestag dort war 2021 bereits erfolgreich. Die zweite – weil das Klima-Ambitionsniveau weiter nicht ausreicht – wurde letzte Woche vom Gericht zur Entscheidung angenommen.
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