BUND Landesverband Sachsen

Mehr Verantwortung für Insektenvielfalt übernehmen

09. April 2019 | BUND, Landwirtschaft, Lebensräume, Nachhaltigkeit, Schmetterlinge, Wildbienen, Umweltgifte

Sachsen muss sich seiner Verantwortung für den Erhalt der Biodiversität intensiver stellen.

Im vergangenen Jahr hat der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Sachsen eine Kampagne ins Leben gerufen, deren Ziel es war, sächsische Städte und Gemeinden davon zu überzeugen, auf den Einsatz von Pestiziden auch auf kommunalen Pachtflächen zu verzichten.

Im Rahmen der Kampagne „Pestizidfreies Sachsen“ hat der BUND Sachsen Daten erhoben und eine Übersicht erstellt, welche Kommunen überhaupt Pestizide einsetzen. Zusätzlich haben Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der Aktion „Falter Falten“ Origami-Schmetterlinge gebastelt, in Szene gesetzt und fotografiert. Mehr als 1.000 Falter und etwa 200 Fotos sind dabei entstanden und bei der Landesgeschäftsstelle angekommen – vor allem Schulklassen hatten sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt.

Meldungen Die Fotos hat der BUND Sachsen zu einer Collage mit dem Falter des Jahres 2019, dem Schachbrettfalter (Melanargia galathea), zusammengestellt unter der provokanten Überschrift „Es gibt kein Remis“. Der weiter voranschreitende Verlust der Insektenvielfalt wäre für die Biodiversität und am Ende auch für den Menschen ein Schachmatt. „Um den Verlust der Biodiversität aufzuhalten und die Erwärmung des Klimas auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, ist eine deutlich andere Landwirtschaft notwendig“, sagt Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen. „Wir müssen die Stellschrauben der Agrarwirtschaft verstellen: keine fossilen Brennstoffe mehr, weniger tierische Nahrungsmittel und weniger bis gar kein Einsatz von Pestiziden auch auf kommunalen Flächen. Für Insekten sind gerade kommunale Flächen häufig der letzte Rückzugsort, weil sie auf den überdüngten und mit Pestiziden und Herbiziden behandelten Ackerflächen keinen Lebensraum mehr finden.“

Geplant war, die Collage persönlich an den sächsischen Minister für Umwelt und Landwirtschaft, Thomas Schmidt, zu übergeben. Leider zeigte sich der Staatsminister für einen persönlichen Termin nicht verfügbar. Darum hat der BUND Sachsen die Collage nun per Post an das Ministerium gesendet. Felix Ekardt: „Die Bürgerinnen und Bürger, besonders deren Kinder, haben mit ihrer Teilnahme an unserer Aktion ‚Falter Falten‘ sehr klar deutlich gemacht, wie sehr ihnen das Thema Insektensterben am Herzen liegt und wie wichtig ihnen ist, dass die verantwortliche Politik jetzt die richtigen Schritte einleitet. Die Collage soll Staatsminister Thomas Schmidt als eine ständige Mahnung an seine Verantwortung erinnern, die Anstrengung des Freistaats für mehr Insektenvielfalt zu erhöhen, unabhängig davon, ob die Bundesebene entsprechende Maßnahmen vorantreibt oder nicht.“

Mehr Informationen:

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Pressekontakt:
Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, Tel. 0341/ 49 27 78 66, felix.ekardt(at)bund-sachsen.de

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