BUND Landesverband Sachsen

Zittau Sachsens Feinstaubmetropole

01. Februar 2018 | Mobilität, Umweltgifte

Stickoxidbelastung in den großen Städten auf gutem Weg

 (BUND / BUND)

Heute hat das Umweltbundesamt (UBA) die Stickoxid- und Feinstaubbelastungen in deutschen Städten für 2017 veröffentlicht. Sachsens Städte schneiden insgesamt überraschend gut ab. Die beiden mit Stickoxiden am höchsten belasteten Städte Dresden und Leipzig halten 2017 den Grenzwert von 40 Mikrogramm NO2/Kubikmeter Luft ein, nachdem sie ihn 2016 noch gerissen haben. Beim Feinstaub ist Zittau Sachsens Spitzenreiter: Hier wurde 2017 an 26 Tagen der Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm/Kubikmeter Luft überschritten – der EU-Grenzwert liegt bei 35 Überschreitungen/Jahr, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt jedoch nur drei Tage/Jahr.

Dazu Felix Ekardt, Landesvorsitzender des BUND Sachsen: „Wir freuen uns, dass die NOx-Werte in Sachsen gesunken sind. Das UBA stellt jedoch fest, dass der Rückgang offenbar auch mit dem sogenannten Dieselgate zu tun hat. Positiv bei uns ist, dass sowohl Leipzig wie Dresden inzwischen einen Luftreinhaltungsplan haben. Der neue Plan in Dresden weist in die richtige Richtung: Auf der Autobahn soll die Geschwindigkeit reduziert werden – was nebenbei noch Vorteile für die Verkehrssicherheit hat – und an anderer Stelle Kraftverkehrsspuren dem Rad- und Fußverkehr zur Verfügung gestellt werden. Auch Schadstoffbelastungen unterhalb der Grenzwerte stellen jedoch langfristig ein Gesundheitsrisiko dar. Deshalb – und wegen des Klimaschutzes – muss der Weg zu einer Mobilität ohne fossile Brennstoffe weitergehen. Denn der Einsatz fossiler Brennstoffe für Strom, Wärme, Mobilität, Dünger und Kunststoffe macht nicht nur die Erde wärmer; er ist auch die Quelle der meisten Luftschadstoffe.“

Beunruhigend aus BUND-Sicht bleiben die Feinstaubbelastungen. Während fast überall die Werte 2017 gegenüber 2016 geringer ausfallen, sind die Tage der Grenzwertüberschreitungen in den ostsächsischen Städten Görlitz und besonders Zittau gestiegen. Ursächlich hierfür sind auch bestimmte Wetterlagen, die zum Beispiel zum Eintrag von Feinstaub aus den polnischen Braunkohlegebieten führen. Fast alle Messstationen haben aber auch 2017 nicht die von der WHO geforderte Zahl der Tagesmittelwert-Überschreitungen geschafft. Eine löbliche Ausnahme ist Freiberg mit nur einem Tag Überschreitung. Ekardt: „Die Freiberger Ortsumgehung mit ihren naturzerstörenden und verkehrserzeugenden Wirkungen ist also auch unter Feinstaubgesichtspunkten unnötig.“

Informationen:
www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/luftqualitaet-2017-rueckgang-der

Auszug sächsische Stickstoffdioxidwerte 2017

Auszug sächsische Feinstaubwerte 2017

Pressekontakt:
Prof. Dr. Felix Ekardt, Tel. 0341/ 49 27 78 66, felix.ekardt(at)bund-sachsen.de

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