Kamenz. Die Viehbestände in Sachsen schrumpfen. Das sind gute Nachrichten für Klima und Natur. Das Statistische Landesamt teilte mit, in sächsischen Betrieben sind im Vorjahr so wenig Schweine und Rinder gehalten worden wie seit 1992 nicht mehr. In Sachsen werden durchschnittlich 51 Schweine je Hektar gehalten. Deutschlandweit waren es mit 129 mehr als doppelt so viel. Ein großer Schritt in Richtung Klimaschutz.
Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen dazu: „Klimaschutz gelingt nur mit einer Reduzierung tierischer Produkte. Die Tierhaltung müsste global um rund drei Viertel reduziert werden. Sie beansprucht für Futtermittelproduktion und Weiden bislang rund vier Fünftel der Agrarflächen weltweit. Das liegt an der immensen Umwandlungsverlusten von pflanzlichen in tierische Kalorien. Die Umweltauswirkungen der Landwirtschaft wie etwa Treibhausgasemissionen und der massenhafte Einsatz von Pestiziden und die Überdüngung zu Lasten der Biodiversität hängen also primär an Fleisch, Milch und Käse.“
Der BUND Sachsen fordert deshalb den konsequenten Umbau der Landwirtschaft. Dies beinhaltet unter anderem den Vollzug der Tierhaltungskennzeichnung, ein Pestizidreduktionsprogramm sowie mehr Forschungs- und Fördermittel im Bereich ökologischer Anbau und die Stärkung pflanzlicher Ernährung. Besonders wichtig wäre, die Mengensteuerung der Tierhaltung auf EU-Ebene dadurch anzugehen, dass man die Tierhaltung in den Emissionshandel integriert.
Ekardt: „Die Landwirtschaft der Zukunft wird stärker in kleinräumigen Kreisläufen, mit einer effizienteren Nutzung des Nährstoffangebots und einer intelligenteren Bekämpfung von Schädlingen operieren müssen.“
Statistisches Landesamt Sachsen:
https://www.statistik.sachsen.de/download/presse-2024/mi_statistik-sachsen-036-2024_viehbestaende-2023.pdf
Weiterführende Informationen und Forderungen des BUND Sachsen zum Thema Landwirtschaft: www.bund-sachsen.de/themen/natur-landwirtschaft/landwirtschaft/
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