Leipzig/Lossatal. Am 22. Mai ist internationaler Tag der biologischen Artenvielfalt. Dieser wurde ins Leben gerufen, um daran zu erinnern, wie einzigartig und auch zugleich bedroht die Natur ist. Die biologische Vielfalt ist Lebensgrundlage für uns Menschen und im stetigen Rückgang.
Die Europäische Wildkatze steht als sogenannte Leitart stellvertretend mit ihren hohen Lebensraumansprüchen für viele andere bedrohte und streng geschützte Waldarten. Deshalb setzt der BUND Sachsen sich für dieses in Sachsen vom Aussterben bedrohte Tier ein und leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt.
Begleitend zum Wildkatzenkorridor, der Ende 2023 im Lossatal bei Heyda fertig gestellt wurde, entstand ein Wildkatzenlehrpfad mit sieben informativen Stationen. Diese laden dazu ein, in die Welt der Wildkatze einzutauchen. Mit bunten Bildern, bemerkenswerten Fakten, fesselnden Audios und interaktiven Elementen können Groß und Klein viel über die Wildkatze, die Entstehung des ersten Wildkatzenkorridors in Sachsen erfahren und was wir gegen das Artensterben vor unserer Haustür tun können. Der Wildkatzenlehrpfad ist ein gutes Ausflugziel für die ganze Familie. Die Stationen führen eine schöne Runde (2 km) durch den Wald und um den Küchenteich in Heyda. Eine der Stationen befindet sich am ersten Wildkatzenkorridor in Sachsen, wo die mit vielen Freiwilligen gepflanzten Bäume und Büsche wachsen.
Gemeinsam mit den Projektpartnern der Familie von Carlowitz und der Gemeinde Lossatal hat der BUND Sachsen im vergangen Jahr den ersten „Grünen Weg“ bei Heyda im (Lossatal) fertiggestellt. Innerhalb des Projektes „Rettungsnetz Wildkatze – Gemeinsam Grüne Wege gehen“ wurden auf 720 m Länge tausende Bäume und Büsche gepflanzt, einhergehend mit einer Gewässerrenaturierung der Lossa. Ein erster Schritt, um die Waldgebiete Dahlener Heide und Wermsdorfer Wald wieder zu verbinden und dem Verlust der biologischen Vielfalt entgegenzuwirken.
Hintergrund:
Als wesentlicher Rückgang der Artvielfalt ist neben den Auswirkungen des Klimawandels die intensive Nutzung und Zerschneidung der Lebensräume in Mitteleuropa verantwortlich. Viele bedrohte und streng geschützte Arten leben in isolierten Lebensräumen, abgetrennt durch Straßen, Industrie- und Siedlungsflächen sowie intensiv genutzten Ackerflächen. Ein genetischer Austausch ist kaum gegeben und die Ausbreitung durch solche Barrieren wird erschwert.
Als Lebensraum bevorzugt die Europäische Wildkatze in Sachsen sehr seltene Wildkatze vielfältige Laub- und Mischwälder. Totholz, Kronenwälle und umgestürzte Wurzelteller dienen als Verstecke. Auf angrenzenden Wiesen und Lichtungen findet sie ihre Beute. Doch der Lebensraum Wald wird immer kleiner und oft liegen die Wälder isoliert wie Inseln in der ausgeräumten Kulturlandschaft. Die Europäische Wildkatze und viele andere Arten benötigen „Grüne Wege“ aus Bäumen und Büschen, um sicher von einem Wald in den nächsten zu gelangen und so alte Lebensräume wiederbesiedeln zu können.
Das Projekt wurde gefördert durch die ELER-förderung. Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.
Weitere Informationen:
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Pressekontakt
Almut Gaisbauer, Projektleiterin Rettungsnetz Wildkatze Sachsen,
Tel. 0341/86 26 78 73 oder 0157 5795 3882, almut.gaisbauer@bund-sachsen.de