1.300 heimische Bäume und Büsche wurden am Sonntag, den 13. November entlang der Lossa bei Heyda gepflanzt. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Sachsen e.V. hatte zu einem großen Pflanzfest am ersten Wildkatzenkorridor in Sachsen eingeladen. Über 120 Helferinnen und Helfer aus der Region haben die Spaten in die Hand genommen und bei der Pflanzung mitgemacht. Der erste Abschnitt des insgesamt 720 m langen Korridors wurde bepflanzt, der als Grüner Weg die Dahlener Heide und den Wermsdorfer Wald miteinander verbinden soll. „Die Europäische Wildkatze ist das Symboltier für unser Rettungsnetz an Wäldern, das wir hier weiter ausbauen, damit sie und viele andere Arten sich wieder ausbreiten können“, erläutert Olaf Bandt, Bundesvorsitzender des BUND. „Unsere Kulturlandschaft bietet der Natur nur wenig geschützte Räume, die oftmals wie Inseln voneinander getrennt sind. Unser Rettungsnetz Wildkatze mit vielen wirkungsvollen Waldverbindungen bietet darauf eine Antwort für die Natur in Deutschland.“
Erstmals wird bei einer solchen Vernetzung von Wäldern auch ein Gewässer mit einbezogen. In dem Projekt „Rettungsnetz Wildkatze – Gemeinsam Grüne Wege gehen“ wurde die Waldverbindung gezielt entlang eines Bachs, der Lossa, geplant, da sich Wildkatzen bei ihren Wanderungen häufig an naturnahen und linearen Gewässerläufen orientieren. Bei den Landwirt*innen vor Ort, bei der Kommune und auch unter den Anwohner*innen stößt diese Naturschutzaktion auf offene Ohren. Johannes von Carlowitz, der als Landwirt sowohl die Fläche als auch die Geräte zur Verfügung stellt: „Ich sehe für mich als Landwirt auch die Aufgabe, der Natur wieder etwas zurückzugeben. Zusammen mit dem BUND Sachsen haben wir mit der Pflanzung und Renaturierung des Bachs einiges auf die Beine gestellt. Von den Insekten bis zur Vogelwelt ist es für die gesamte Biologische Vielfalt vor Ort ein Gewinn.“ Uwe Weigelt, Bürgermeister im Lossatal: „Das sich hier so viele Menschen als Helferinnen und Helfer angemeldet haben, ist ein wunderbares Signal. Gemeinsam können und wollen wir etwas für unsere Region bewegen. Und dazu gehört auch der Naturschutz.“
Der BUND engagiert sich seit über 15 Jahren mit seinem Projekt „Rettungsnetz Wildkatze“ für den Schutz der Europäischen Wildkatze in Deutschland. Dabei untersuchen die Naturschützer*innen regelmäßig auch die aktuelle Populationsgröße dieser seltenen Tierart. Mit dem Wissen um die Verbreitungsgebiete der Wildkatze kann ihr Lebensraum Wald gezielt durch grüne Korridore vernetzt werden. Unser Ziel: Die Wildkatze soll sich in weiten Teilen ihres ehemaligen Verbreitungsgebiets wieder ausbreiten könnten.
„Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde“
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