Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt ©BUND Sachsen
"Aktuell ist viel die Rede davon, Deutschland brauche für einen raschen Kohleausstieg mehr Gaskraftwerke – und das sei für das Klima kein Problem, weil man diese später auf Wasserstoff umrüsten könne. Und für Gasheizungen gelte das gleiche. Mit dem einen wie mit dem anderen ist Vorsicht geboten. Gas ist zwar flexibler und daher besser in kleinen Mengen einsetzbar als die Kohle (etwa wenn gerade Wind und Sonne fehlen). Dennoch bleibt Gas ein fossiler Brennstoff, der neben dem Klimawandel diverse weitere Umweltprobleme auslöst und die Nutzenden überdies in absehbare Preisspiralen hineintreibt. Zudem befeuert jede weitere fossile Nachfrage den russischen Angriffskrieg, der sich perspektivisch auch gegen uns richten kann – denn der Krieg finanziert sich stark über die fossilen russischen Staatsunternehmen, die wenn die weltweite fossile Nachfrage hoch bleibt, mehr Einnahmen erzielen. Und auch die Umrüstung großer oder im Heizkeller stehender Gasthermen auf Wasserstoff ist für die nähere Zukunft kaum realistisch, weil Wasserstoff noch lange Zeit dafür zu teuer sein wird. Die sicherste, klimafreundlichste und friedenstauglichste Energieversorgung bleibt eine, die die Energienachfrage möglichst stark drosselt."
Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, LL.M., M.A.
Vorsitzender des BUND Sachsen
ferner: an der Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik www.sustainability-justice-climate.eu
Juristische Fakultät, Interdisziplinäre Fakultät und Wissenschaftscampus Phosphorforschung, Universität Rostock
Sämtliche Publikationen, Medienbeiträge, Projekte und Vorträge von Felix Ekardt gibt es auch auf www.researchgate.net/profile/Felix_Ekardt