Klimaschutz-Bündnis demonstriert am Tagebau Welzow

25. Juni 2023 | Energiewende, Klimawandel, Kohle, Nachhaltigkeit, Suffizienz

Klimaschutz-Bündnis demonstriert am Tagebau Welzow für den Kohleausstieg im Osten

Demo Das Bündnis fordert unter anderem einen sozial gerechten Strukturwandel ©fff

25. Juni 2023. Ein breites Bündnis aus Umweltverbänden versammelt sich am heutigen Sonntag zur Demonstration am Tagebau Welzow in der Niederlausitz. Dabei sind unter anderem Fridays for Future, Greenpeace, BUND Sachsen, GRÜNE LIGA, Alle Dörfer bleiben, serbski sejm und weitere Initiativen. Über 1000 Menschen sind dem Aufruf an den Tagebau gefolgt.

Im Lausitzer Revier dürfen maximal noch 205 Millionen Tonne Braunkohle abgebaut und verstromt werden, wenn das 1,5-Grad-Ziel eingehalten werden soll. Das Energieunternehmen LEAG plant jedoch die Förderung von bis zu 700 Mio. t und widerspricht damit den international vereinbarten Klimaschutzzielen.

In einem gemeinsamen Aufruf fordert das Bündnis einen sozial gerechten Strukturwandel, der den Menschen in der Region nachhaltige Wertschöpfung und zukunftssichere Arbeitsplätze bietet, die Beschleunigung des dezentralen Ausbaus von erneuerbaren Energien und einen früheren Kohleausstieg in der Lausitz mit einem Abschaltpfad, der das 1,5-Grad-Budget nicht überschreitet. Dies bedeutet auch eine Überarbeitung der Abbaupläne für die Tagebaue Nochten und Welzow-Süd, wodurch die Tagebaue mehr Abstand zu Orten einhält und künftig geplante Restseen verkleiner werden, um Wasser zu sparen. Des Weiteren fordert das Bündnis eine insolvenzfeste Sicherung von Betriebsgewinnen der LEAG, um die die Kosten für die noch jahrzehntelangen Folgen der Tagebaue zu decken.

Dazu Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen: „Selbst ohne zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen wird die Braunkohleverstromung in absehbarer Zeit nicht mehr wirtschaftlich sein. Wird der Tagebau bis 2030 fortgeführt, muss eine jährliche Reduktion der Fördermenge um 25% erfolgen, um das 1,5-Grad-Budget nicht zu überschreiten. Dies ermöglicht auch den Erhalt des Dorfes Mühlrose. Die Menschen in der Region brauchen solide Planungsgrundlagen und Perspektiven für die Zeit nach dem Tagebau. Je eher die LEAG sowie die Landesregierungen und Bundesregierung sich den notwendigen Änderungen in der Energieproduktion stellt, desto besser für die soziale und wirtschaftliche Planungssicherheit in der Region.“

Weitere Informationen:

https://fridaysforfuture.de/wp-content/uploads/2023/04/FossilExit-Lausitz_1_5_Budget-26-04-2023.pdf

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