BUND Landesverband Sachsen

Ministerpräsident Kretschmer bremst Energiewende aus

13. Oktober 2023 | Energiewende, Klimawandel, Kohle, Nachhaltigkeit, Ressourcen & Technik

Der Ministerpräsident von Sachsen spielt auf Zeit und möchte Gas, Braunkohle und Atomkraft auf unbestimmte Zeit weiter nutzen.

Michael Kretschmer Ministerpräsident Kretschmer wirbt in Paris für Sachsen als attraktiven Wirtschaftsstandort ©Pawel Sosnowski

Dresden. Der BUND Sachsen kritisiert die Haltung des sächsischen Ministerpräsidenten, der für Atomkraft und den weiteren Einsatz fossiler Brennstoffe wirbt. Er trägt damit aktiv zum Scheitern der Energiewende im Freistaat bei.

Der Auftritt von Michael Kretschmer beim Kraftwerkstechnischen Kolloquium der Technischen Universität Dresden am vergangenen Dienstag war denkwürdig. Nach der Branchenkritik an seiner Aussage, dass die Energiewende gescheitert wäre, spielt er nun auf Zeit und möchte Gas, Braunkohle und Atomkraft auf unbestimmte Zeit weiter nutzen. Kretschmer hält ein Neuaufsetzen der Energiewende für nötig, um niedrige Energiepreise und Versorgungssicherheit garantieren zu können.

Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen: "Der BUND Sachsen verlässt sich statt auf Stimmungen auf das, was wissenschaftlich unstreitig ist: Erneuerbare Energien und Energieeffizienz sind auf Dauer wirtschaftlich, ökologisch und für die Versorgungssicherheit günstiger als fossile Brennstoffe. Nur so werden fatale Abhängigkeiten von autokratischen Lieferstaaten überwunden, und nur so werden Preisspiralen bei Strom, Wärme und Mobilität vermieden. Außerdem verursachen die fossilen Brennstoffe existenzielle Menschheitsbedrohungen wie den Klimawandel und den Biodiversitätsverlust und emittieren bei ihrem Einsatz eine Vielzahl giftiger und krebserregender Schadstoffe. Die erneuerbaren Energien müssen deshalb nicht langsamer, sondern konsequenter ausgebaut werden. Einige sächsische Kommunen zeigen anhand ambitionierter Planungen etwa für Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen bereits praktisch, dass dies möglich und auch lokal gewinnbringend ist. Für die Lausitz haben von der Bundesregierung beauftragte Gutachten wiederholt nachgewiesen, dass dort mit einer grünen Energiewirtschaft mehr und nicht weniger Wertschöpfung als auf fossiler Basis möglich ist. Auch die SAENA (Sächsische Energieagentur GmbH), ein Unternehmen des Freistaates Sachsen, betont in ihrem Internetauftritt die Potentiale der erneuerbaren Energien und widerspricht damit Michael Kretschmer. Sachsen sollte Vorreiter, nicht Nachzügler, in der Energiewende sein."

Der BUND Sachsen weist auch darauf hin, dass – etwa auf dem Umweg über Indien – weiterhin fossile Brennstoffe in Deutschland zum Einsatz kommen. Finanziert man auf diese Weise die russischen Staatskonzerne weiter, hält man jedoch Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine am Laufen, der zu einer existenziellen Bedrohung auch für Deutschland werden kann.

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