BUND Landesverband Sachsen

Schnellstraße contra Fledermäuse - Klage gegen die S177

BUND Sachsen klagt gegen das Verkehrsvorhaben "S 177 Ortsumgehung Wünschendorf/ Eschdorf" (bei Dresden) und drängt auf naturschutzfachliche Nachbesserungen.

Klage gegen S177 zurückgezogen

Grünbrücke Doberberg Entwurf Grünbrücke Doberberg  (BUND Sachsen)

Dresden, 25. Februar 2021
Nach fast dreijährigem Verfahrensverlauf hat der BUND Sachsen seine Klage gegen den Bauabschnitt der S177 bei Wünschendorf und Eschdorf zurück gezogen.
In einer der eigentlichen Gerichtsverhandlung vorgezogenen Erörterung am VG (Verwaltungsgericht) Dresden am 25. und 26. Februar 2021 ist klar zu Tage getreten, dass die Klage vom VG zurückgewiesen würde.
Der BUND Sachsen hat deshalb beschlossen, die Klage nicht weiter zu verfolgen.

Klage gegen die S177, dem heimlichen Autobahnring um Dresden

Mitte März 2018 wurde ein weiteres Teilstück der geplanten Schnellstraße zwischen Pirna und Radeberg genehmigt. Dieser Abschnitt führt durch ein besonders sensibles Gebiet im Schönfelder Hochland südöstlich von Dresden. Die reich strukturierte Landschaft mit Bachläufen, Bergkuppen, Waldstücken und Offenland ist Heimat von vielen seltenen und bedrohtenTierarten.Davon sind mindestens 6 Arten streng geschützt bzw.vom Aussterben bedroht.

Der BUND Sachsen hat im April 2018 Klage gegen die Schnellstraße eingereicht. Bei der Trassierungsentscheidung spielten die Belange des Naturschutzes offensichtlich eine untergeordnete Rolle. Dabei hätte das Auffinden so vieler streng geschützter Arten zu einer grundsätzlichen Überarbeitung der Trassierung führen müssen. Dies ist nicht geschehen, sondern es wurde versucht, durch Schutzmaßnahmen (Zäune/Wände) oder Ausgleichsmaßnahmen
dem Naturschutz Genüge zu tun. Diese Verfahrensweise widerspricht unserer Auffassung nach dem § 34 BnatSchG.


Angesichts der besonders hohen Wertigkeit dieses Abschnittes der S 177 halten wir eine reduzierte bzw. geänderte Trasse der S 177 für erforderlich. Den vielen, teilweise streng geschützten Arten im Bereich des Plangebietes wird die vorliegende Straßenplanung aus unserer Sicht noch nicht gerecht.
Der bisherige Ausbauzustand der S 177, insbesondere der Elbbrücke lässt autobahnähnliche Verhältnisse befürchten. Damit wird eine anziehende Wirkung der geplanten Strecke auf den überregionalen Verkehr erzeugt, der in dieser sensiblen Landschaft den Naturschutzzielen entgegensteht. Zudem muss eine spätere Weiterentwicklung der Schnellstraße zur Autobahn befürchtet werden.

Geplanter Trassenverlauf S177 östlich von Dresden

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