Hier wird debattiert und Ideen produziert ©BUND Sachsen
Die Beschreibungen zu den drei Workshops finden Sie hier untereinander aufgelistet.
Solarbotschafter:innen-Ausbildung beim Aktiventreffen des BUND Sachsen
Im Rahmen des Aktiventreffens am 23. März 2025 in Chemnitz wurde es sonnig: Engagierte aus ganz Sachsen nahmen an der ersten Solarbotschafter:innen-Ausbildung des BUND Sachsen teil – und sind nun bereit, die Energiewende von unten mitzugestalten.
Die Ausbildung basiert auf dem „packsdrauf“-Konzept, das vom Solarenergie-Förderverein Deutschland entwickelt wurde. Ziel ist es, Bürger:innen zu befähigen, selbst Solarpartys zu veranstalten – also Nachbar:innen auf Augenhöhe über Photovoltaik und Balkonsolar zu informieren und den Einstieg zu erleichtern.
In einem kompakten Workshop lernten die Teilnehmenden Grundlagen zu Technik, Dachausrichtung, Einspeisevergütung, Förderprogrammen und Speicherlösungen. Auch praktische Tipps zur Planung, Umsetzung und Moderation einer Solarparty standen auf dem Programm. Besonders spannend: Der Austausch über eigene Erfahrungen und die Vielfalt der Motivationen – von Klimaschutz über Unabhängigkeit bis hin zum Wunsch, etwas Konkretes im eigenen Umfeld zu bewegen. So werden ganz praktische Fragestellungen besprochen wie:
Lohnt sich ein Balkonkraftwerk auf der Westseite?
Ja – auch eine Westausrichtung kann sich lohnen! Zwar ist der Gesamtertrag etwas geringer als bei Südausrichtung, aber gerade am Nachmittag und frühen Abend liefert ein Westmodul zuverlässig Strom – also genau dann, wenn viele Menschen zu Hause sind und ihn selbst verbrauchen. Der Eigenverbrauchsanteil ist dadurch oft besonders hoch, was die Anlage wirtschaftlich attraktiv macht. In der Praxis erreichen Westanlagen meist 75–85 % des Ertrags einer Südanlage. Wichtig ist nur, dass die Fläche möglichst wenig verschattet ist. Fazit: Auch auf der Westseite ist ein Balkonkraftwerk eine gute Idee – vor allem, wenn der Strom direkt selbst genutzt werden kann.
Mit dabei waren sowohl erfahrene Aktive als auch Neueinsteiger:innen. Sie alle gehen nun mit einem Koffer voller Wissen, Materialien und Motivation nach Hause – bereit, die Sonne auf möglichst viele Dächer und Balkone zu bringen.
Der BUND Sachsen wird die neue Solar-Botschafter:innen-Gruppe künftig begleiten und weitere Schulungsangebote organisieren. Gemeinsam werden wir 2025 Solarparties in ganz Sachsen durchführen. Hierfür gibt es eine Förderung von der Stiftung Postcode-Lotterie. Wir freuen uns über weitere BUND-Mitglieder, die selbst Interesse haben eine Solarparty durchzuführen. Wir unterstützen gern dabei! Denn klar ist: Die Energiewende gelingt nur gemeinsam.
Kontakt
Kornelia Bodach, kornelia.bodach@bund-sachsen.de
Ehrenamtskoordination
Workshop „Frischer Wind?! – Mehr Nachwuchsgewinnung, Kinder- und Jugendarbeit sowie -beteiligung im BUND Sachsen etablieren!“
In diesem Workshop trafen sich Hauptamtliche und Ehrenamtliche im BUND Sachsen und erarbeiteten Ideen und Herangehensweisen, um mehr junge Menschen für die BUNDjugend bzw. den BUND zu begeistern.
Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse:
- Engagement muss Spaß machen und die Gestaltung von Beziehungen untereinander sollte nicht zu kurz kommen.
- Oft bestehen für junge Menschen Hürden, sich einzubringen. Zum Beispiel fühlen sie sich nicht ernst genommen oder „kompetent“ genug gegenüber den alten Hasen. Hier helfen Awareness-Strukturen und Räume, die es möglich machen, alle Stimmen zu hören.
- Die Bereitschaft zu zivilgesellschaftlichem Engagement ist in Deutschland sehr hoch. Viele entscheiden sich allerdings schon im Jugendalter für einen Verein, deshalb ist es umso wichtiger, die Bedürfnisse junger Menschen im Engagement mitzudenken.
- Junges Engagement ist fluktuierend und kurzweilig (z.B. Wegzug nach Schulabschluss, Auslandssemester, Prüfungsphasen, etc…) Das ist in Ordnung und sollte akzeptiert werden.
- Im BUND Sachsen gibt es sehr viele Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Die Fäden laufen bei den Jugendbildungsreferentinnen der BUNDjugend Sachsen zusammen.
Hier gelangt ihr zur Webseite der BUNDjugend Sachsen
Workshop: "Handlungs- und Argumentationsstrategien zum Umgang mit Klimakrisenleugnung"
Am 23.03.2025 fand ein Workshop in Kooperation mit dem Kulturbüro Sachsen e.V. statt, der sich mit dem Thema Klimakrisenleugnung und den Herausforderungen im Umgang damit beschäftigte. Ziel war es, den Teilnehmenden praxisorientierte Handlungs- und Argumentationsstrategien zu vermitteln, um gezielt auf Äußerungen und Handlungen, die die Klimakrise anzweifeln oder leugnen, zu reagieren.
Im Mittelpunkt standen nicht nur die Akteure aus Politik und Wirtschaft, sondern auch die Rolle von Rechtsextremen, die zunehmend klimakrisenleugnende Botschaften verbreiten. In praktischen Fallbeispielen wurde erarbeitet, wie man sachlich und empathisch auf ablehnende Stimmen reagieren kann.
Zu den wichtigsten Strategien gehörten:
- Faktenbasierte Argumentation: Verwendung wissenschaftlicher Daten und Studien zur Untermauerung der Fakten zum Klimakrise.
- Empathische Kommunikation: Verständnis für andere Perspektiven zeigen, um den Dialog zu fördern.
- Fragen stellen: Kritische Fragen nutzen, um das Gegenüber zum Nachdenken zu bringen.
- Vermeidung von Konfrontation: Statt aggressiv zu diskutieren, sachlich bleiben und Eskalationen vermeiden.
Der Workshop ermöglichte es den Teilnehmenden, eine eigene Position zu entwickeln und konkrete Handlungsstrategien zu erarbeiten, um sich aktiv für die Anerkennung der Klimakrise einzusetzen.